Nachdem bereits die Wegeführung im Gegensatz zum Bebauungsplan „Dransdorfer Mühle“ geändert wurde, drohen aus Sicht der SPD weitere Vorentscheidungen auf dem Gelände mitten in Dransdorf, durch die die Ziele des Bebauungsplan ausgehebelt werden: Für die Bestandsgebäude, darunter das alte Mühlengebäude, liegt nach Information der Sozialdemokraten eine Abrissgenehmigung vor. „Es ist davon auszugehen, dass der Eigentümer von dieser Genehmigung bald Gebrauch macht. Dann werden weitere Fakten geschaffen. Die Reste einer historischen Liegenschaft verschwinden. Eine 08/15-Bebauung droht. Das ist nicht das, was wir mit dem gültigen Bebauungsplan erreichen wollten. Ich bin entsetzt, wie leichtfertig dieser bei diesem Verfahren ignoriert wird.“ klagt Dransdorfs Stadtverordneter Wilfried Klein. Im B-Planverfahren sei es, betont der Sozialdemokrat, mitnichten nur um den Rad- und Fußweg gegangen, der nun gebaut werde; es sollte auch eine der historischen Bedeutung der Fläche und der Gebäude angemessene Neubebauung des Grundstücks gesichert werden. Dafür sollten ein kleiner Platz entstehen und die Bestandsgebäude möglichst bestehen bleiben. „Von beidem ist nicht mehr die Rede, im Gegenteil. Zuerst wird der Weg verlegt, um den angedachten Platz bebauen zu können, dann werden die Bestandsgebäude abgerissen. Das ist Salami-Taktik in Reinkultur. Und leider hat die zuständige Bezirksvertretung dieses Spiel in den letzten Monaten mitgemacht.“
Die Sozialdemokraten befürchten, dass als dritter Schritt nun eine völlig phantasielose Bebauung auf dem Gelände genehmigt wird. „Nach unseren Informationen liegt eben ein solcher Bauantrag beim Bauordnungsamt vor. Und das prüft zurzeit. Wir erwarten, dass zumindest hier den Zielen des Bebauungsplanes Rechnung getragen wird. Dazu gehören für uns vor allem der Platzcharakter und die Beachtung der zentralen Lage mit Kirche, Bach, Kapelle und Dransdorfer Burg. Eine reine Straßenrandbebauung würde den Zielen des Bebauungsplanes mehr als eindeutig widersprechen.“ stellt Dr. Stephan Eickschen, Dransdorfs Ratskandidat, abschließend klar.