Verwiesen, Vertagt, Verschleppt, Viktoriakarree

Ernesto Harder, Vorsitzender der SPD-Bonn, Sprecher der SPD-Fraktion im Rat  Stadt Bonn im Ausschuss für Wirtschaft und Arbeitsförderung
Ernesto Harder

Enttäuscht und wütend reagiert Ernesto Harder, Vorsitzender der Bonner SPD und wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, auf die anhaltende Verzögerung der Viktoriakarree-Ausschreibung. Nachdem die Verwaltung eigentlich für diesen Monat eine Ausschreibungsvorlage präsentieren wollte, kündigt sie nun an, erst im Frühjahr 2014 zu liefern. Viele schwierige Fragen, wie Verkehrskonzept und Umsetzung der Pläne für Stadtmuseum und Gedenkstätte an der Pestalozzischule sind die Gründe dafür. „Nachvollziehbar, aber ärgerlich“, fasst Harder zusammen. „Allerdings wird vor diesem Hintergrund die Verantwortungslosigkeit der Vertagungspolitik der Ratskoalition aus CDU und Grünen nochmal deutlich“, ärgert sich Harder weiter. Aus seiner Sicht ist ganz klar: „Die Koalition wird in ihrer Uneinigkeit nicht die Kraft haben, dieses Thema vor der Kommunalwahl zu entscheiden und damit eine Blockade in der Entwicklung des innerstädtischen Einzelhandels zu lösen.“

„Denn wie wir allerspätestens seit dem Einzelhandelsgutachten aus dem Sommer 2012 wissen, über dessen Beauftragung die schwarz-grüne Koalition damals die Entscheidung um eine Ausschreibung hinausgeschoben hat, ist Einzelhandel am Viktoriakarree nicht nur zu verkraften, sondern sogar dringend anzusiedeln, will man dem Einzelhandel in der Innenstadt nicht schaden. Zusätzliches Kaufpotential birgt die Innenstadt so oder so. Aber auch das ist schon lange bekannt“, ergänzt Harder. „Wir befürchten, dass Leerstände zwischen Universität und Rathaus negative Auswirkungen auf die gesamte Innenstadt haben könnten. Dass der Ratsmehrheit die Entwicklung des Viktoriakarrees nicht besonders am Herzen liegt, sieht man aber leider auch daran, dass es in deren großen Monitoring-Offensive nicht vorkommt. Da ist insgesamt vom Masterplan Innenstadt die Rede. Das ist uns für einen derart prominenten Standort zu wenig.“