

Mehrheitlich hat der Rat der Stadt Bonn am 14. November dem Verkauf des WCCB-Hotels zugestimmt. Eine Fraktion hat sich an der Abstimmung nicht beteiligt. „Wir sind zufrieden, dass sich der Rat für das Hotel für den einzig verantwortbaren Weg entschieden hat – den Verkauf. Die Risiken sind bei allen anderen durchgeprüften Szenarien zu groß. Dieses Gegenargument zieht natürlich vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage umso mehr“, erklärt Dr. Helmut Redeker, stellv. Vorsitzender der SPD-Fraktion und des Unterausschusses Konferenzzentrum.
Eine Entscheidung war dringend angezeigt. Es gab einen langen Vorlauf. Interne und externe Expertinnen und Experten haben die Verwaltung juristisch, wirtschaftlich und baufachlich beraten. „Wir haben gemacht, was bei einem solchen Projekt dringend geboten ist: ‚jemanden gefragt, der sich damit auskennt‘. Der Unterausschuss Konferenzzentrum hat die Szenarien Verkauf, Erbbaurecht und Verpachtung mit und ohne Selberbauen hin- und hergedreht. Jetzt war der Punkt gekommen, an dem die Politik in der Lage sein musste und es auch weitestgehend war, endlich zu entscheiden“, so Redeker.
Leider sah sich eine der Fraktionen zu keiner Entscheidung in der Lage. Ihr Argument: Alles überstürzt, Fragen offen. „Das lassen wir nicht gelten. Man muss nach stundenlangen Diskussionen auch den Mut haben, Entscheidungen zu treffen. Feigheit war der Grund für die Nicht-Beteiligung an der Abstimmung. Und Feigheit lähmt. Das haben wir auch bei der Bäderdiskussion schon erleben dürfen. Entscheidungen für eine Stadt – und wir alle wurden gewählt, um eben diese zu treffen – erfordern zu gleichen Teilen Sachverstand und Rückgrat“, ergänzt Dipl. Ing. Angelika Esch, stellv. SPD-Fraktionsvorsitzende und Mitglied im Unterausschuss Konferenzzentrum.
Der Verkauf des Hotels an „jemanden, der sich damit auskennt“ war laut SPD-Fraktion die einzig richtige Entscheidung. „Zum einen ist das Fertigbauen eines Hotels – vielleicht sogar ohne zu wissen, wer es am Ende führen wird – in seinen Kosten nicht im Geringsten kalkulierbar. Zum anderen hat Bonn gerade knappe Kasse. Ein Hotelbetrieb gehört nicht zur Daseinsvorsorge und dafür brauchen wir unser Geld wirklich dringend: für Daseinsvorsorge“, so Esch.