Für ein gutes Miteinander: Flüchtlingsunterbringung weiter gemeinsam und konstruktiv beraten

„Für eine Rückkehr zum konstruktiven Dialog in der Frage der Flüchtlingsunterbringung plädiert Peter Kox, Vorsitzender des Ausschusses für Soziales, Migration, Gesundheit und Wohnen. "Wir beraten seit Monaten in einer Arbeitsgruppe, in der alle Fraktionen vertreten sind, unter Leitung der Sozialverwaltung intensiv und sehr zielgerichtet, vor welchen Herausforderungen wir in Bonn bei der Flüchtlingsunterbringung stehen und wie wir die Integration der Menschen, die zu uns kommen, bestmöglich begleiten können. Es ist bedauerlich, dass nun an manchen Stellen der Eindruck entsteht, als gäbe es die Überlegungen zu Runden Tischen unter Leitung der Bezirksbürgermeister, zur mittlerweile erfolgten Ansprache der Kirchen, zur Hinzuziehung der Flüchtlingshilfeorganisationen, zur Einbeziehung der örtlichen ‚Multiplikatoren‘ etc. nicht. Es ist geradezu ein Kernanliegen, die Anwohnerinnen und Anwohner ‚mitzunehmen‘, bevor nach einer notwendigen Herrichtungszeit in sechs Monaten oder später eine Einrichtung ihre Tore für Flüchtlinge öffnen kann", ergänzt Kox.

Es sei richtig, dass die beiden jüngst per Dringlichkeitsentscheidung vorgeschlagenen Standorte an der Reuter- und der Rochusstraße erst relativ spät, nämlich Mitte Dezember, gegenüber der Politik kommuniziert wurden. Genauso richtig war es daher, die Dringlichkeitsentscheidung einstweilen zu stoppen und Antworten auf die zahlreichen Fragen, die sich im Zusammen-hang mit der Anmietung auch unter finanziellen und zeitlichen Aspekten stellen, zu erhalten. Im Ergebnis wird die Stadtverwaltung jetzt zunächst die Anmietung des Gebäudes in der Rochusstraße für rund 200 Flüchtlinge vorschlagen. Bei einer früheren Nutzung des Gebäudes wurden hier 400 Flüchtlinge untergebracht.

"Wir dürfen den Bonnerinnen und Bonnern, aber auch uns selber keine Illusionen machen", so Kox. "Wir alle wünschen uns eine dezentrale Flüchtlingsunterbringung möglichst in Wohnungen – die wir in Bonn aber nicht haben. Auch das wissen und beraten wir schon seit Langem." Allein bis Ende dieses Jahres rechnet die Stadt mit 700 Flüchtlingen – Tendenz weiter steigend. Kox verweist darauf, dass vor 20 Jahren schon einmal 3600 Flüchtlingen in Bonn gelebt haben. "Wenn wir die Hände in den Schoß legen oder uns darauf beschränken, Optionen ‚vom Tisch zu nehmen‘, dann muss die Stadtverwaltung irgendwann reagieren – bis hin zur Beschlagnahme von Unterkünften. Denn Flüchtlingsunterbringung ist eine Pflichtaufgabe. Wir sollten alle weiterhin gemeinsam daran arbeiten, diese Aufgabe so gut und so aufgeschlossen wie möglich zu erfüllen – für ein gutes Miteinanders, vor allem aber im Sinne der Menschen, die zu uns kommen und unsere Hilfe brauchen."