Sportplatzsanierung: SPD verlangt Vorlage des Prioritätenprogramms und Unterstützung der Sportvereine

Peter Kox

Im vergangenen Dezember hat der Stadtsportbund Bonn (SSB) ein bemerkenswertes Finanzierungsmodell für die Sanierung der Bonner Sportplätze vorgestellt. Mit einem Sparkassen-Darlehen können Vereine eine Sportplatzsanierung umgehend anpacken. Für den jeweiligen Verein werden jährlich lediglich so lange Zinsen fällig, bis der Kredit von der Stadt in dem Jahr getilgt wird, in dem der Sportplatz nach dem geltenden Prioritätenprogramm für die Sportstättensanierung „an der Reihe“ ist. Voraussetzung dafür ist ein geltendes und politisch beschlossenes Prioritätenprogramm!

Im Sommer 2013 hat die Sportverwaltung auf Basis objektiver und anerkannter Kriterien ein fortgeschriebenes Sportplatzsanierungsprogramm vorgelegt. „Leider haben CDU und Grüne dieses abgelehnt und die Verwaltung beauftragt, eine neue Liste unter Vorziehung einiger ausgewählter Sportanlagen auszuarbeiten und irgendwann in der zweiten Jahreshälfte 2014 vorzulegen – also erst nach der Kommunalwahl!“, erläutert Peter Kox, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, den aktuellen Sachstand. „Das haben nicht nur wir als Respektlosigkeit gegenüber den Vereinen empfunden, die Planungssicherheit brauchen und von denen viele bereit sind, sich mit viel Eigeninitiative auch finanziell an der Sportplatzsanierung zu beteiligen.“

Die SPD-Fraktion hat daher für die kommende Sportausschusssitzung beantragt, dass die aktuelle Prioritätenliste auf den Tisch kommt. Denn ihre Sorge ist, dass die von der Koalition aus dem Haushalt gekürzten Investitionsmittel dazu führen könnten, dass die Sanierung des Sportparks Pennenfeld aus dem Haushalt für 2014 auf frühestens 2016 (also in die Mittelfristplanung) verschoben wird; zugunsten von Maßnahmen außerhalb des Sportbereichs. „Der Sportpark Pennenfeld war eines der bevorzugten Projekte von CDU und Grünen, für das aber ohnehin Geld im Haushalt bereit stand. Wenn das Projekt nun geschoben wird, wird dann auch das Sanierungsprogramm wieder einmal ausgebremst?“, fragt Kox.

„Wir erwarten, dass die Verwaltung die Vereine und den SSB bei der Umsetzung des Finanzierungsmodells unterstützt. Dafür brauchen wir aber ein politisches Signal und vor allem ein fortgeschriebenes Prioritätenprogramm, natürlich auch mit Angaben zum Sanierungsziel – Kunstrasen, Tenne oder Rasen. Wir können uns nicht erlauben, dass Sanierungsmittel, die bisher nicht abgerufen wurden, einfach verfallen oder in Flickschustereien fließen, obwohl Vereine bereit wären, selbst in die Sanierung zu investieren. Der SSB und die Vereine haben gezeigt, dass sie vorangehen wollen. Nun müssen wir auch sportpolitisch mitgehen!“, fordert der SPD-Sportsprecher.