
„Mit der Förderung des Radverkehrs schaffen wir mit geringen finanziellen Mitteln eine umweltschonende Mobilität. Eine wirksame und sinnvolle Förderung ist zu erreichen beispielsweise durch das Schließen von Lücken in den Radwegeverbindungen, Bike&Ride-Stationen an Verkehrsknotenpunkten und nicht zuletzt durch Instandsetzung der bestehenden Radwege und vom Radverkehr genutzten Straßen“, so Werner Esser, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, der in diesem Zusammenhang die Quantiusstraße als Beispiel nennt. „Deren Instandsetzung wurde von CDU und Grünen immer wieder geschoben. Jetzt hat sie einen Zustand erreicht, der für Radfahrerinnen und Radfahrer schlicht gefährlich ist. Stattdessen hat die Koalition jetzt Radwegmarkierungsarbeiten für 40.000 Euro auf den Weg gebracht.“
Esser und seine Fraktion hatten sich in der Ratssitzung am 30. Januar den Antrag der Koalition aus CDU und Grünen, diverse Maßnahmen aus dem Projekt Fahrradhauptstadt 2020 trotz der desolaten Haushaltslage umzusetzen, nicht anschließen können. Beschlossen haben CDU und Grüne zum Beispiel die Einleitung eines Vergabeverfahrens für ein öffentliches Fahrradmietsystem. „Das hätten wir schon längst, wenn CDU und Grüne das von der Verwaltung vorgeschlagene Mietsystem nicht abgelehnt hätten“, erinnert sich Esser.
Als weitere Maßnahme, die so entscheidend den Radverkehr fördert, dass laut Koalition auch eine Haushaltssperre ihrer Umsetzung nicht im Wege stehen sollte, ist ein Konzept zu regelmäßigen Radverkehrserhebungen (Kosten: 67.500 Euro, evtl. zu 70 Prozent über Fördermittel) sowie eine Dauerzählstelle und ein Fahrradbarometer auf der Kennedybrücke (20.000 Euro). „Das hat für die SPD nichts mit Radverkehrsförderung zu tun. In der aktuellen Haushaltslage, in der Verwaltung, Politik, Bürgerinnen und Bürger um Prioritäten und zentrale Projekte ringen, soll es vorrangig sein, stadtweit Fahrräder zu zählen, um irgendwann zu wissen, welche Strecke am dringendsten auf Radverkehr ausgelegt werden muss? Wir finden es wichtiger, dafür zu sorgen, dass man auf den Straßen, die wir haben, gefahrfrei Fahrrad fahren kann. Dass das nicht überall der Fall ist, stellt man fest, wenn man Fahrrad fährt anstatt welche zu zählen“, schmunzelt Esser.