Bonner SPD fordert schnelle Umsetzung der Lärmschutzmaßnahmen an Bonns Autobahnen und Einleitung der Planfeststellung für den Autobahnanschluss Maarstraße

Bonns Bundestagsabgeordneter Ulrich Kelber
Ulrich Kelber MdB
Gabriele Klingmüller, Stadtverordnete
Gabriele Klingmüller

An Bonns Straßen und Gleisen ist es laut. "Die vom Landesbetrieb Straßenbau geplanten Lärmschutzwände müssen an Bonns Autobahnen darum schnellstens und zwar vor Straßenneubau und -sanierung umgesetzt werden", fordern Bonns Bundestagsabgeordneter Ulrich Kelber und die umweltpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion Gabi Klingmüller.

Durch den 6-streifigen Ausbau der A 565 von der Anschlussstelle Bonn-Beuel bis zum Autobahndreieck Bonn-Nordost wird Lärmschutz nach den Kriterien der Lärmvorsorge für Geislar installiert. Der Ausbau ist nach Kelbers Informationen schon im vordringlichen Bedarf des Bundesfernstraßenbedarfsplans enthalten. Kelber war zuletzt Ende Januar 2014 in Geislar bei einer "Hörprobe" mit den Anwohnerinnen und Anwohnern. "Der Lärmschutz wird dort dringend gebraucht", sagt Kelber.

Kelber fordert auch eine schnelle Einleitung des Planfeststellungsverfahrens für den Maarstraßenanschluss. Die Einleitung hat sich immer wieder verzögert und soll nun erst Mitte 2014 beginnen. "Mit dem Anschluss erhalten die Anwohnerinnen und Anwohner endlich einen Anspruch auf modernen Lärmschutz und die Schleichverkehre durch die Ortsteile gehören der Vergangenheit an", ist sich Kelber sicher.

Wie laut es in Bonn tatsächlich ist, darüber gibt es unterschiedliche Bewertungen. Denn die von Land und Bund errechneten Lärmwerte unterscheiden sich deutlich von der wahrgenommen Lautstärke, wie Kelber und Klingmüller aus vor-Ort-Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern wissen. "Eine Finanzierung von Lärmschutzmaßnahmen aus Bundes- und Landestöpfen wird auf der Grundlage von errechneten und nicht gemessenen Werten gewährt. Und da die berechneten Werte die Lärmgrenzwerte nur an sehr wenigen Stellen in Bonn überschreiten, gibt es einfach zu wenig Geld für Lärmschutz. Damit werden zum Beispiel die Einrichtung eines kostengünstigen Tempolimits oder auch der Bau von weiteren Lärmschutzwänden an der A 565 auf der Höhe Endenich und Poppelsdorf erschwert", beschreiben Kelber und Klingmüller das Problem.

"Der Problemdruck ist da und lässt sich nicht einfach wegrechnen", sind sich die SPD-Politiker sicher und fordern darum ein städtisches Lärmmessgerät und Messungen. Trotz mehrmaliger Appelle zuletzt im Januar verweigert die Stadtverwaltung die Durchführung von Lärmmessungen an Bonns Straßen und zieht sich hinter die Berechnungsmodelle des Landes zurück. Auch die schwarzgrüne Ratskoalition unterstützt die von der SPD vorgeschlagenen Lärmmessungen nicht. Die SPD-Politiker sind sich einig, dass sich mit einem geeichten Messgerät die Berechnungen an Gleisen und Autobahnen zumindest stichprobenartig überprüfen ließen. Mit diesen harten Fakten ließe sich dann auch der Druck auf Bund und Land auf eine Finanzierung erhöhen.