0:2 statt 4:0 auf der Nordbrücke und der Bonner Norden im Abseits? – SPD befürchtet Verkehrskollaps im Sommer

Peter Kox

Mit Sorge betrachtet Peter Kox, Stadtverordneter für Bonn-Castell und den Rheindorfer Süden, die aktuellen Planungen zur Sanierung der Nordbrücke im kommenden Sommer. „Noch im Februar haben wir angenommen, dass die Brücke vierspurig befahrbar bleibt, aber für LKW gesperrt wird. Deshalb haben wir ein Verkehrskonzept für den LKW-Verkehr beantragt“, erläutert Kox. „Nun wissen wir, dass es auf der Brücke keine so genannte ‚4:0-Lösung‘ geben wird, sondern in den Sommerferien nur jeweils eine Fahrspur zur Verfügung steht, die dafür für Lastwagen nicht gesperrt werden muss.“ Hinzu käme, zumindest zeitweise, auch eine Sperrung der Anschlussstelle Auerberg in Richtung Rhein.

Der Stadtverordnete aus dem Bonner Norden hat daher nun gemeinsam mit Werner Esser, dem verkehrspolitischen Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, beantragt, die Stadtverwaltung möge die Auswirkungen der Brückenarbeiten auf die Verkehrsbelastung im Bonner Norden zusammenstellen. Dabei sollen auch zeitgleiche andere Baumaßnahmen der Stadt in diesem Bereich einkalkuliert werden. Darüber hinaus fragen die beiden Sozialdemokraten nach den Auswirkungen der Sperrung von Anschlussstellen auf die Menge an LKW, die dann unter Umständen auf innerstädtischen Straßen unterwegs sein wird. Dabei soll die Verwaltung auch darlegen, wie sie die LKW-Verkehrsströme im Bonner Norden während der Sperrung lenken möchte. „Ganz ausdrücklich soll in diesem Zusammenhang auch über eine Sperrung der Welschnonnenstraße/ Römerstraße für den LKW-Durchgangsverkehr nachgedacht werden“, verlangt Kox.

In ihrer Stellungnahme für die Sitzung der Bezirksvertretung Bonn am 11. März hat die Verwaltung nun mitgeteilt, dass sie kaum prognostizieren könne, wie sich der Verkehr während der geplanten Verkehrsführung tatsächlich verlagern wird. Daher hielte man Sperrungen derzeit für nicht angebracht, werde aber die Reuterstraße für den LKW-Verkehr öffnen. Sollte sich mit Einrichtung der Verkehrsführung auf der Brücke "Nachregelungsbedarf" ergeben, sei man hierzu aber selbstverständlich bereit. Man werde überdies alle verkehrsbehindernden Maßnahmen im Straßennetz verschieben. Auf Nachfrage von Kox konnte man noch nicht abschließend sagen, um welche Maßnahmen es sich konkret handelt.

„Das sind erste Schritte in die richtige Richtung“, dankt der Casteller Stadtverordnete dem Tiefbauamt. „Insbesondere im Hinblick auf die Kanalbaumaßnahme in der Römerstraße zwischen Wachsbleiche und Augustusring erwarte ich, dass die Verwaltung eine Verschiebung ins Auge fasst: Im Sinne des Verkehrsflusses und der Beeinträchtigungen für die Anwohnerinnen und Anwohner!“ Noch nicht zufrieden ist Kox mit der Antwort auf ihre Forderung nach einem ÖPNV-Konzept für die Gesamtdauer der Bauarbeiten. Kox befürchtet, dass eine zusätzliche Verkehrsbelastung während der Nordbrücken-Sanierung gravierende Auswirkungen auf die Fahrplaneinhaltung haben wird. Überdies wisse man noch gar nicht, wie die Busse während der zahlreichen Baustellenzeiten eigentlich fahren werden: „Hier muss auf jeden Fall noch nachgearbeitet werden!“

Zusammenfassend meint Kox: „Klar ist: Obwohl die Verkehrssituation insgesamt in der Ferienzeit ‚traditionell‘ entspannter ist, sehe ich eben mit Blick auf die Baumaßnahmen in unseren Stadtteilen erhöhte Verkehrskollaps-Gefahr. Daher erwarte ich von der Stadtverwaltung eine größtmögliche Abstimmung aller Bauarbeiten und außerdem weitere gemeinsame Anstrengungen, um die Belastung für die Verkehrsteilnehmer, vor allem aber für die Anwohnerinnen und Anwohner so gering wie möglich zu halten.“