Bonner Kultur: Sparen, statt zerschlagen – Pop/Rock fördern

Bärbel Richter
Helmut Redeker, Stadtverordneter
Dr. Helmut Redeker

„Bonn bietet viel für Kulturinteressierte. Diese kulturelle Vielfalt ist wichtig für die Attraktivität unserer Stadt. Wir müssen sie unbedingt erhalten“, findet Bärbel Richter, Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. „Das betonen wir auch in unserem Programm für die Kommunalwahl.“

„Aber: Angesichts der mehr als angespannten Haushaltslage werden wir auch in der Kultur sparen müssen“, ergänzt Dr. Helmut Redeker, stellv. Vorsitzender und stellv. kulturpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. „Vorschläge dazu gibt es genug. Sie müssen nur geprüft werden.“

Deswegen hat die SPD-Fraktion nun nach ausführlichen Gesprächen mit den Kulturschaffenden einen Antrag mit Sparvorschlägen zur Prüfung auf den Weg gebracht:

  • In Oper und Schauspiel soll es organisatorische Optimierungen geben.
  • Kooperationen zwischen den städtischen Bühnen und anderen Bühnen – öffentlich-rechtlichen und freien – helfen zu sparen, aber auch, neue Impulse zu bekommen.
  • Die Organisationsform der Werkstätten muss geprüft werden. Evtl. könnten sie auch für Dritte und nicht nur für die städtischen Bühnen arbeiten.
  • Die Spielstätten vieler Bonner Bühnen könnten evtl. auf dem Gelände des Schauspiels in Beuel zusammengefasst werden.
  • Die Museen im Bonner Norden könnten intensiv zusammenarbeiten.

    „Wir wollen sparen, um Kultur zu erhalten. Eine Zerschlagung wichtiger Einrichtungen soll verhindert werden“, begründet Bärbel Richter abschließend. „Wo etwas fehlt, möchten wir auch Neues versuchen“. Deswegen schlägt die SPD in einem weiteren Antrag vor, dass sich die Stadt am europaweiten, sehr bunten „Fête de la musique“ beteiligt. „Dieses Projekt wäre sicher in den Händen des neuen Pop/Rock-Beauftragten der Stadt gut aufgehoben“, findet Richter. Die Einrichtung dieser Stelle – mit exakt derselben Bezeichnung – hatte die SPD-Fraktion im Übrigen im November 2011 bereits beantragt, scheiterte aber damals an der Ratsmehrheit aus CDU und Grünen und auch an der Verwaltung, die erklärte, zur erfolgreichen Durchführung von Rock- und Popveranstaltungen bedürfe es keiner Benennung eines oder einer Beauftragten.