


"Wer Radverkehr fördert, erreicht viel Mobilität für vergleichsweise wenig Geld. Wenn er dieses denn klug einsetzt“, so Werner Esser, stellv. Vorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. „Leider bekommt die Koalition aus CDU und Grünen, was eine wirkliche Förderung des Radverkehrs betrifft, viel zu wenig auf die Kette. Lautes Geschrei? Immer! Wirksame Maßnahmen mit Augenmaß? Fehlanzeige!“
In der Ratssitzung am 27. März hatte die SPD-Fraktion deshalb beantragt, aus den bereits eingestellten Mitteln für die Fahrradhauptstadt 500.000 Euro in die Sanierung der bestehenden Radwege, den weiteren Lückenschluss und den zielgenauen Ausbau des vorhandenen Radwegenetzes zu stecken – also durch Umschichtung den Bereich Radwege zum Schwerpunkt zu machen. Dies lehnten CDU und Grüne ab. „Das spricht angesichts der eher mittelmäßigen Qualität des Bonner Radwegenetzes sehr kurzsichtig“, erläutert Dr. Stephan Eickschen, stellv. umweltpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn und deren Zuständiger für Fahrradverkehr. „Die allgemeine Verkehrslage, mit Brückensanierungen usw., ist angespannt, das Radwegenetz mies und die Koalition beschäftigt die Verwaltung unter dem Deckmantel der Titeljägerei um die Fahrradhauptstadt 2020 mit Sachstandsberichten anstatt mit konkreten Maßnahmen für einen attraktiven Radverkehr.“
Die Koalition investiert aus dem großen Fahrradhauptstadt-Topf lediglich 300.000 Euro in Ausbau und Pflege des Radwegenetzes. „Der Rest der jährlich bis 2020 über eine Million Euro fließt in einen Titel, den am Ende kein Mensch braucht, wenn es zu wenige und zu schlechte Radwege gibt, um darauf vernünftig zu radeln“, kritisiert Dr. Ernesto Harder, Vorsitzender der Bonner SPD. „Fahrradfahrer wissen: Es muss dringend mehr Geld in Radwege gesteckt werden.“