Sozialausschuss will Wohnberatungsstelle für Hilfe beim Umzug in barrierefreien Wohnraum – Behindertenpolitischer Teilhabeplan soll konkrete Ergebnisse bringen

Peter Kox

Zum einstimmig angenommenen Dringlichkeitsantrag zur Wohnberatungsstelle erklären Peter Kox (SPD), Vorsitzender des Sozialausschusses, Zehiye Dörtlemez, sozialpolitische Sprecherin der FDP-Fraktion im Rat der Stadt Bonn und Martin Behrsing, sozialpolitischer Sprecher der Linksfraktion Bonn:

Einstimmig hat der Sozialausschuss in seiner gestrigen Sitzung eine sofortige Ausschreibung und Besetzung einer Wohnberatungsstelle gefordert, die Menschen mit Behinderung bei der Suche nach und dem Umzug in barrierefreie oder barrierearme Wohnungen unterstützt. Dem entsprechenden Dringlichkeitsantrag von SPD, FDP und Linksfraktion lag eine Anregung des Projektbeirats zum Behindertenpolitischen Teilhabeplan aus dem vergangenen Jahr zugrunde. Obwohl für 2014 Haushaltsmittel von 100.000 EUR für eine solche Beratungsstelle bereitstehen und eine entsprechende Beschlussvorlage angekündigt wurde , ist bis heute keine Ausschreibung erfolgt. Dies soll sich jetzt schnellstmöglich ändern, damit die Mittel für diese sinnvolle Maßnahme der Teilhabe auch tatsächlich genutzt werden.

Auch wenn die Freude über den einstimmigen Beschluss überwiegt, kritisieren die Antragsteller die Tatenlosigkeit der Kämmerei. Nur mit dem beschlossenen Dringlichkeitsantrag kann jetzt verhindert werden, dass dieses Projekt still beerdigt wird und die ohnehin auf wenige „Leuchtturmprojekte“ zusammengeschrumpfte Maßnahmenliste des behindertenpolitischen Teilhabeplans nun überhaupt keine Folgen hätte.

Die Einrichtung dieser Wohnberatungsstelle mit der Aufgabe „Hilfen zum Umzug“ hatte der Projektbeirat wiederholt empfohlen, um Menschen mit Behinderung zur Seite zu stehen, die bisher in Wohnungen wohnen, die keinerlei selbstbestimmten Wohnalltag zulassen. Sowohl die Suche als auch der etwaige Umzug sind hohe Hürden, die Menschen mit Behinderung ohne Unterstützung oft nicht überwinden können. Das bislang in Bonn sehr eingeschränkte Angebot an barrierefreien oder -armen Wohnungen erschwert die Suche zusätzlich. Hier ist Hilfe dringend geboten.

Der Vorschlag zu einer Wohnberatungsstelle ist Ergebnis der Beratungen, wie Bonn den nicht nur auf dem Papier, sondern auch tatsächlich die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung verbessern kann.