
„Wir freuen uns sehr, dass die Verwaltung in ihrer Stellungnahme der Einführung von kostenlosen und anonymen HIV-Schnelltests in Bonn zustimmt und diese noch für dieses Jahr in Aussicht stellt. Hierfür hatten wir, die Forderungen der AIDS-Hilfe aufnehmend, die Initiative ergriffen und einen gemeinsamen Antrag mit SPD und GRÜNEN zur kommenden Ratssitzung eingebracht. Es wird allerhöchste Zeit, dass auch Bonn dem Beispiel vieler Kommunen in NRW folgt und statt des einfachen Standard-Labortests auf HIV, bei dem die Betroffenen 8-10 Tage auf das Ergebnis warten müssen, auch die neuen Schnelltests anbietet. Die Wartezeit zwischen Blutabnahme und Ergebnis, eine ungeheuerliche nervliche Belastung für die Betroffenen, wird durch die Schnelltests ganz erheblich verkürzt. Das Ergebnis kann bereits nach ca. einer halben Stunde vorliegen“, so Michael Faber, Vorsitzender der Linksfraktion.
„Wir wünschen uns von der Verwaltung aber auch, dass sie die freien Träger wie z.B. AIDS-Initiative oder AIDS-Hilfe noch stärker in ihre Arbeit miteinbezieht. Wenn zusätzlich zu einem regelmäßigen Angebot im Gesundheitsamt auch außerhalb von Behördenfluren kostenlose Schnelltests angeboten werden könnten, wäre das im Sinne einer effektiven Präventionsarbeit eine gute Sache. Denn je niedrigschwelliger das Angebot ist, desto stärker wird es wahrgenommen, und ganz genau darum muss es gehen. Ein regelmäßiger Termin, der etwa auch auf normale Arbeitszeiten Rücksicht nimmt, wäre deshalb ebenfalls wünschenswert. Jedenfalls ist die jetzt getroffene Entscheidung für die Einführung der Schnelltests ein wichtiger Schritt. Sollte dabei unser gemeinsamer Antrag geholfen haben, letzte Widerstände innerhalb der Verwaltung auszuräumen, freut uns das natürlich sehr“, hält Peter Kox, stellv. Vorsitzender der SPD-Fraktion, fest.
„Der Erfolg der Initiative zeigt, dass es in Bonn auch erfolgreiche Politik jenseits der CDU geben kann. Im Rat besteht seit der Kommunalwahl schließlich eine Mehrheit links der Mitte. Wir fordern die Grünen auf, sich den damit verbundenen Möglichkeiten für eine sozial-ökologische Politik auch zukünftig nicht durch eine schwarz-grün-gelbe Koalition zu verweigern“, so Faber und Kox abschließend.