Von Schnellbussen und Stadtgrenzen – SPD: SB55 soll auch in Bonn weiterhin öfter fahren

Werner Esser

Die Schnellbuslinie SB 55 zwischen Niederkassel und Bonn wird von den Bonnerinnen und Bonnern gut angenommen und vor allem von Pendlerinnen und Pendlern. Während der Arbeiten an der Nordbrücke in den Sommerferien war es notwendig, sie nachmittags auf einen 10-Minuten-Takt zu verdichten. Dies führte zu erheblichen Fahrgastgewinnen und die Auslastung rechtfertigt einen weiteren Betrieb in diesem Takt. Das hat auch der Rhein-Sieg-Kreis, der die Linie mitfinanziert, festgestellt und bereits beschlossen, die Linie auch nach dem Ende der Arbeiten auf der Nordbrücke weiter so zu betreiben. Die Bonner Verwaltung jedoch spricht sich für ihr Stadtgebiet wegen der Kosten von 36.000 Euro aktuell dagegen aus, was Werner Esser, stellv. Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, für völlig sinnlos hält.

„Die Taktverdichtung würde also auf Bonner Stadtgebiet aufgehoben und auf dem Gebiet des Rhein-Sieg-Kreises weitergeführt; eine unnötige Verkomplizierung und für die Fahrgäste nicht haltbar. Der Rhein-Sieg-Kreis hat bereits seinen Beschluss gefasst – ganz im Sinne eines attraktiven ÖPNV. Die Busse der Linie SB55 führen also weiterhin im 10-Minuten-Takt durch Bonn und füllten die Straßen. Wie stellt sich unsere Verwaltung das dann vor? Ab der Stadtgrenze würde dann jeder zweite von den Bussen keine Fahrgäste mehr aufnehmen? Das klingt für mich nach Schilda. Regionale Zusammenarbeit sieht anders aus. Und das wegen 36.000 Euro.“

Die SPD-Fraktion hat daher für die kommende Ratssitzung beantragt, dass der 10-Minuten-Takt auch für Bonn mindestens bis zum Fahrplanwechsel 2015 erhalten bleibt. Die finanzielle Deckung soll über den Bonner Teil aus der ÖPNV-Pauschale erfolgen. In den Beratungen zum Fahrplanwechsel 2015 soll dann über die weitere Finanzierung entschieden werden.