Fachwissen bündeln und Unterstützung in den Bezirken schaffen – SPD fordert Runde Tische Wohnungsbau

3000 Bonnerinnen und Bonner stehen auf der Warteliste für den öffentlich geförderten Wohnungsbau. Insgesamt hätten sogar 50% aller Bonnerinnen und Bonner Anspruch darauf. Bonn ist attraktiv. Bonn wächst. Kurz: Der Bonner Wohnungsmarkt ist zum Bersten angespannt. Bund und Land haben längst Bündnisse für Wohnungsbau ge¬schlossen. „Wir brauchen ein solches ‚Bündnis für Wohnen‘ auch in unserer Stadt. Da sind Mieterbund, Haus und Grund, der Architektenverband und alle anderen, die den Wohnraumbedarf in unserer Stadt erkennen, gleichermaßen in der Pflicht“, findet Peter Kox, Vorsitzender des Ausschusses für Soziales, Migration, Gesundheit und Wohnen. „Gute Wohnverhältnisse und bezahlbare Mieten sind wesentliche Voraussetzungen für sozialen Frieden und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Es müssen endlich Ergebnisse auf den Tisch.“ Am liebsten auf einen runden, wenn es nach Kox und seinen Kolleginnen und Kollegen aus den Bezirksvertretungen geht. Deshalb haben sie gemeinsam die Einrichtung Runder Tische Wohnungsbau in den Stadtbezirken beantragt. In den kommenden Wochen beraten die Bezirksvertretungen, der Sozial- und der Bürgerausschuss sowie der Rat über die Idee.

„Der Wohnungsbestand darf nicht durch Leerstand oder Vernachlässigung unbewohnbar werden. Der Klimaschutz muss beachtet und deshalb der Verbrauch nicht regenerierbarer Energien gesenkt werden. Der Wunsch bei Bürgerinnen und Bürgern, im bekannten Stadtteil bleiben zu können, ist groß. Daher brauchen wir Möglichkeiten zur Nachverdichtung. Dabei müssen vorhandene Nachbarschaften erhalten und gestärkt werden“, fasst Herbert Spoelgen, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung Bonn, die Problemfelder über den Neubau von Wohnungen hinaus zusammen. Die Runden Tische sollen notwendige Beschlüsse vorbereiten, Vorschläge für die Bürgerbeteiligung und für mögliche Zwischennutzungen für Grundstücke oder Gebäude unterbreiten.

„Die SPD hat bereits viele Anträge in den Rat und seine Ausschüsse eingebracht, um den Wohnungsbau zu forcieren und all die genannten Probleme anzupacken. Offensichtlich müssen aber alle Beteiligten aus Politik, Stadtverwaltung, Ortausschüssen, planenden Berufen, Wohnungswirtschaft, Mieterbund und Wohlfahrtsverbänden an einen Tisch, wenn sich wirklich entscheidend etwas am Wohnungsmarkt bewegen soll“, erläutert Hillevi Burmester, stellv. Bad Godesberger Bezirksbürgermeisterin, die Idee der Runden Tische. „Vor allem brauchen wir für Bauvorhaben und deren Vorbereitung grundsätzlich breite Unterstützung in den Bezirken“, ergänzt Dominik Loosen, Bezirksfraktionsvorsitzender im Hardtberg. „Um diese zu erreichen, kann bereits vor den Beschlussfassungen in den zuständigen Gremien über Runde Tische eine breite Beteiligung organisiert werden. Diese Beteiligung soll im Vorfeld der gesetzlich vorgeschriebenen Verfahren ansetzen. Die Beteiligten an den Runden Tischen können durch ihr vielfältiges fachliches Wissen dazu beitragen, die Entscheidungsgrundlagen für Neubebauung, Nachverdichtung und die ergänzenden Maßnahmen verständlicher und akzeptabler zu machen.“