„An den Lappenstrünken“: Hardtberger CDU und Grüne gefährden Lindenallee, bremsen Wohnungsbau und favorisieren Mehrkosten

Herbert Spoelgen
Dominik Loosen
Dominik Loosen

Die Diskussionen um das Baugebiet „An den Lappenstrünken“ zwischen Lengsdorf und Endenich ziehen sich schon seit 2005 hin und entzündeten sich zuletzt im Frühjahr an Uneinigkeiten bezüglich der Verkehrsplanung; sowohl für den Baustellenverkehr, als auch später für den Straßenverkehr. Schließlich hat die Bezirksvertretung Bonn auf Initiative der SPD im Einvernehmen mit der Verwaltung Änderungen beschlossen, in die auch die Ideen der örtlichen Bürgerinitiative eingeflossen waren.

Auch die neuen Häuser auf der Hainstraße sollten wie das neue Wohngebiet insgesamt über die Provinzialstraße erschlossen werden. „Ein Schutz der Lindenallee entlang der Hainstraße könnte sonst nicht gewährleistet werden; erst recht nicht in der Bauphase“, erläutert Herbert Spoelgen, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung Bonn. Die Vorlage der Verwaltung spreche da eine deutliche Sprache. „Die zum Schutz der Alleebäume erforderlichen Maßnahmen während der Bautätigkeit und darüber hinaus erfordern einen hohen kostspieligen Aufwand, ohne letztendlich die Gewähr zu bieten, dass die Bäume auch langfristig erhalten werden können. Ziel der Planung war und sollte es jedoch sein, die Allee zu erhalten.“

In der Bezirksvertretung Hardtberg votierten CDU und Grüne nun für eine Erschließung über die Hainstraße unter Beachtung des Baumschutzes. „Das Verhalten von CDU und Grünen ist direkt vierfach unhaltbar – wohn-, haushalts- und umweltpolitisch und gegen jegliche Bürgerbeteiligung“, bewertet Dominik Loosen, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung Hardtberg.

„Erstens wird das ganze Projekt gebremst, weil die Verwaltung nun eine Erschließung über dieselbe Allee für dasselbe Baugebiet prüfen soll, gegen die sie sich längst ausgesprochen hat. Angesichts des angespannten Wohnungsmarkts müsste aber endlich Wohnraum geschaffen werden. Zweitens wissen wir bereits, dass die Maßnahmen für den Schutz der Lindenallee im Baustellenverkehr kostspielig würden. Sollten CDU und Grüne dies dann beschließen, belasten sie den städtischen Haushalt unnötig. Beschließen sie es nicht, haben sie sinnlos Verwaltungskapazitäten gebunden. Auch das kostet Geld“, kritisiert Loosen.

„Drittens besteht die Gefährdung der Lindenallee weiter. Die Stadt hat deutlich erklärt, dass, egal welche Maßnahmen man ergreift, nie eine Gewähr besteht, dass die Linden langfristig erhalten werden können“, ergänzt Spoelgen. „Besonders irritierend – wohlwollend ausgedrückt – ist hier das Verhalten der Grünen. Noch Anfang Juni hatten sie erklärt, nach ihrem vehementen Einsatz für den Erhalt der Lindenallee in den letzten Jahren seien sie erfreut, dass der Allgemeinzustand der Alleebäume als befriedigend bis gut zu bewerten und bei entsprechender Pflege ein langfristiger Erhalt der Linden möglich sei. Es sei außerdem erfreulich, dass die Verwaltung zum Schutz der Linden, wie von den Grünen stets gefordert, die verkehrliche Erschließung über die Provinzialstraße durchführen möchte. Zu diesem wankelmütigen Verhalten fällt mir nichts mehr ein… Viertens konterkarieren CDU und Grüne die konstruktive Zusammenarbeit mit der örtlichen Bürgerinitiative im Vorfeld.“