
Bonn zählt zu den lautesten Städten Deutschlands, wie das Lärm-Ranking des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik schon 2011 bestätigt hat. Täglich rattern viele laute Güterzüge sehr dicht an der Wohnbebauung im gesamten Mittelrheintal vorbei. „Das Rheintal muss endlich leiser werden“, fordern Bonns Bundestagsabgeordneter Ulrich Kelber, die beiden SPD-Landtagsabgeordneten Renate Hendricks und Bernhard „Felix“ von Grünberg sowie der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion Werner Esser. Die Bonner SPD ruft darum alle Bürgerinnen und Bürger zur Teilnahme an der von der „IG Schutz gegen Bahnlärm und Erschütterungen e.V.“ organisierten zweiten Demonstration gegen Bahnlärm am 20. September in Bonn auf. Die Demo beginnt um 14 am Bonner Hauptbahnhof und endet mit einer Kundgebung auf dem Bonner Marktplatz. Es werden Demonstranten aus dem gesamten Mittelrheintal von Mainz bis Bonn erwartet.
„Durch permanenten Lärm entstehen Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Konzentrations- und Schlafstörungen. Kinder in verlärmten Wohngebieten haben Lernschwierigkeiten und schlechtere Schulleistungen“, beschreibt Hendricks die gesundheitlichen und sozialen Folgen von Lärm. „Der mitten durch das Rheintal führende europäische Güterverkehrskorridor verschlimmert diese Situation“, fürchten Esser und von Grünberg. „Es ist richtig, dass sich die Bahnlärm-Initiativen im gesamten Mittelrheintal weiter lautstark Gehör verschaffen“, sagt Kelber und ergänzt, dass der bisherige Protest schon erste Wirkung erzielt habe. Im Koalitionsvertrag wurden eine Aufstockung des Lärmsanierungsprogramms und die beschleunigte Umrüstung der alten und besonders lauten Güterzüge auf Flüsterbremsen beschlossen.
Gemeinsam mit den Bürgerinitiativen kämpfen die SPD-Politiker seit Jahren für mehr Ruhe. Die Bonner SPD fordert zudem schärfere Grenzwerte und langfristig eine Entlastungstrecke. Zuletzt hatte der Rat der Stadt Bonn in seiner Sitzung am 15. Mai einem Antrag der SPD-Ratsfraktion, in dem Forderungen im Kampf gegen den Bahnlärm formuliert wurden, zugestimmt.