Spielverzögerung beim Kunstrasenbau – Rot-Weiß Lessenich blickt auf untätige Bagger

Dr. Stephan Eickschen
Peter Kox
Gabi Mayer

Nach Beschlüssen in den zuständigen städtischen Gremien und dem konsequenten Einsatz von Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch war im August endlich angepfiffen für den Kunstrasenumbau beim FC Rot-Weiß Lessenich. Nun ist schon wieder eine Spielverzögerung zu verzeichnen. Die langersehnte Baustelle ist noch gar nicht richtig eingerichtet. Allein die Strabag ist schon mit Baggern und Containern angerückt.

„Grund dafür ist die noch nicht erfolgte Eintragung des Erbbaurechts ins Grundbuch“, weiß Dr. Stephan Eickschen, der örtliche Stadtverordnete. „Zunächst ließ die Vertragsunterschrift der BiMA über deren Grundstücksteil sehr lange auf sich warten und dann war das Grundstück noch nicht von der Verwaltung vermessen worden, was aber zwingend für den Antrag des Notars ans Gericht ist.“ Ohne ein Okay von dort darf der Verein nicht bauen, weil die Risiken sonst von der Stadt zu tragen wären. „Dass das Risiko nicht bei der Stadt liegen soll, ist völlig korrekt. Kein Verständnis habe ich aber dafür, dass die Vermessung nicht längst erfolgt ist. Seit Monaten war bekannt, dass die nötig werden würde. Ich glaube nicht, dass dafür die Vertragsunterschrift durch die BiMA abgewartet werden musste“, erklärt Gabi Mayer, sportpolitische Sprecherin und stellv. Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. „In engem Kontakt mit dem Verein und der Verwaltung arbeiten wir mit Hochdruck an Lösungen und Unterstützung für den Verein.“

Besonders tragisch: Aus den drei Wochen Verzögerung, die sich abzeichnen, können locker Monate werden. Denn der Verein hatte nach Ausschreibung die Strabag beauftragt, die jetzt mit der Arbeit beginnen will und gegebenenfalls mit Zurückziehung des Angebots droht, wenn es Verspätungen gibt. Überdies verlangt die NRW-Bank ab Mitte Oktober Bereitstellungszinsen für den gewährten Kredit, der jetzt unter Umständen verspätet abgerufen wird. „Mit Sorge sehen wir die Verzögerungen. Der Verein benötigt dringend Unterstützung von allen Seiten, insbesondere auch von den beteiligten Behörden, die wohlwollend und mit Hochdruck ihren Teil beitragen müssen, damit hier kein Fiasko entsteht“, ergänzt Peter Kox, Mitglied im Sportausschuss und stellv. Vorsitzender der SPD-Fraktion. Er hat das Projekt von Beginn an begleitet und weiß, dass die Bonner Stadtverwaltung alles tut, was sie kann: „Das Engagement des Vereins kann nicht hoch genug geschätzt werden.“