Schulsozialarbeit sichern – Landesmittel investieren

Gieslint Grenz

Für 2014 und 2015 ist die Arbeit der 25 Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter an Bonner Schulen gesichert. Finanziert wurde die ihre Arbeit mit Mitteln aus dem Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes. Die erhoffte Zusage des Bundes bzw. des Landes, das Angebot auch darüber hinaus finanziell zu unterstützen, blieb trotz anderslautender Ankündigungen aus. Deshalb hat die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn nun für dessen Dezember-Sitzung beantragt, dass die Schulsozialarbeit wie im bisherigen Rahmen auch über das Jahr 2015 hinaus weitergeführt wird. Zur Deckung können die nach der 2. Modellrechnung des Gemeindefinanzierungsgesetzes NRW 2014 zusätzlichen zu erwartenden Landesmittel dienen.

„Bonn kann sich weder die Abwanderung dieser hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, noch ein Ende des von Eltern, Schülern und Lehrern geschätzten Angebots erlauben – schon gar nicht angesichts der Aufgabe, die Flüchtlingskinder, denen wir in Bonn ein Zuhause auf Zeit schaffen möchten, in unsere Schulen zu integrieren“, betont Gieslint Grenz, schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. „Wir möchten, dass der Rat sich bereits jetzt im Rahmen der Haushaltsberatungen zur Sicherung der Schulsozialarbeit über 2015 hinaus bekennt, bevor Landesgeld in kurzfristige Haushaltslöcher-Stopferei fließt. Wer nachhaltige Haushaltspolitik machen möchte, muss Schwerpunkte setzen und halten.“

Mit der Schulsozialarbeit sind Strukturen geschaffen worden, die nachhaltig Hilfe, auch niederschwellig und aufsuchend, bieten. Durch diese vernetzte Arbeit können präventive Maßnahmen gestartet und durchgeführt werden. „Diese Strukturen, die letztendlich auch kommenden Generationen zu Gute kommen, dürfen nicht kurzfristigen Sparzwängen zum Opfer fallen. Auch unter finanziellen Aspekten ist es mittel- und langfristig sinnvoller, präventiv tätig zu werden, als später erheblich höhere soziale Folgekosten tragen zu müssen. Hier sind alle Ratsfraktionen gefordert sich zu bekennen: Will man kurzfristig den Haushalt auf Kosten der Kinder und Jugendlichen sanieren oder lieber Schwerpunkte setzen und kommenden Generationen sozial intakte Strukturen hinterlassen?“, fragt Grenz.

Die Fachverwaltung hat aktuell eine Mitteilung zum Thema „Neuausrichtung der Sozialarbeit an städtischen Schulen in Bonn“ vorgelegt. Auch hierin wurde auf die schwierige Situation hingewiesen, qualifizierte Fachkräfte zu gewinnen. Aufgrund der aktuellen zeitlichen Befristung bis Ende 2015 ist es schon heute kaum möglich, die Stellen ausreichend zu besetzen. „Wer qualifizierte Fachkräfte sucht und halten möchte, muss langfristige Perspektiven bieten. Die Sicherung der Schulsozialarbeit ist hier nicht nur eine bildungs- und sozialpolitische Frage. Es geht genauso um die Verantwortung des Rates gegenüber den städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.“