SPD Bonn fordert freiwillige Aufsichtsrats-Frauenquote für kommunale Unternehmen

Bärbel Richter
Bonns Bundestagsabgeordneter Ulrich Kelber
Ulrich Kelber MdB
Ernesto Harder, Vorsitzender der SPD-Bonn, Sprecher der SPD-Fraktion im Rat  Stadt Bonn im Ausschuss für Wirtschaft und Arbeitsförderung
Dr. Ernesto Harder

„Gestern war ein guter Tag für die Frauenpolitik in Deutschland“, kommentiert Bärbel Richter, Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, die Entscheidung des Koalitionsausschusses in Berlin, das umzusetzen, was im Koalitionsvertrag steht: eine verbindliche 30 Prozent Frauenquote für die rund 100 größten Unternehmen des Landes und die Verpflichtung zu eigenen Gleichstellungszielen für mitbestimmte Unternehmen. „Ich bin stolz, der Partei anzugehören, die schon das Frauenwahlrecht durchgesetzt hat und seitdem weitgehend geschlossen Schritt für Schritt für die Gleichstellung in allen Bereichen des Lebens arbeitet.“

Auch Bonns Bundestagsabgeordneter Ulrich Kelber, dessen Ministerium federführend den Gesetzesentwurf verfasst hat, misst der Entscheidung für die Pläne von Minister Heiko Maas und Ministerin Manuela Schwesig sehr hohe Bedeutung bei. „Auch wenn jetzt sofort nur wenige Frauen unmittelbar von dem neuen Gesetz betroffen sind, so wird doch für alle Frauen der gläserne Deckel endlich durchbrochen. Die Personalauswahl in Unternehmen wird sich verändern und Chancengleichheit Einzug halten in Chefetagen und damit auch darunter. Es ist ein historischer Beschluss. Und die Gegenwehr der CDU-Herren macht doppelt deutlich, wen die Zeit überholt hat und wovon diejenigen reden, die um Gleichstellung gekämpft haben und immer noch kämpfen.“

Dr. Ernesto Harder, Vorsitzender der SPD-Fraktion und der Bonner SPD, ist gemeinsam mit der stellv. Fraktionsvorsitzenden Angelika Esch von seiner Fraktion in den Aufsichtsrat der Stadtwerke Bonn GmbH entsandt worden. Er sagt zu, gemeinsam mit seinen SPD-Kolleginnen und –Kollegen aus den Aufsichtsräten der übrigen städtischen Töchterunternehmen zu beantragen, dass diese Quote freiwillig für alle Aufsichtsräte der kommunaldominierten Gesellschaften wie Stadtwerke, Sparkasse und Vebowag eingeführt wird. „Die Kommunen und ihre Unternehmen haben eine Vorbildfunktion und müssen nach unserem Verständnis mit gutem Beispiel vorangehen. Frauen in den Aufsichtsräten werden die Unternehmen bereichern und weiterentwickeln. Wir gehen davon aus, dass die anderen Ratsfraktionen mit uns gemeinsam für die Quote streiten werden.“