

Der Aufsichtsrat der Stadtwerke GmbH hat sich Dr. Klaus-Peter Gilles zu seinem Vorsitzenden gewählt. Dr. Gilles hat den angestrebten Posten ohne Zuspruch der Arbeitnehmervertreterinnen und -vertreter errungen. Diese hatten bereits zuvor signalisiert, sie würden seine Kandidatur nicht befürworten. Daher hatte Dr. Gilles mit den Stimmen der Ratskoalition aus CDU, Grünen und FDP den Aufsichtsrat so vergrößert, dass die Stimmen gemeinsam mit der des BBB im zweiten Wahlgang für ihn zu einer einfachen Mehrheit reichen würden.
Dr. Ernesto Harder hat sich gegen Dr. Gilles zur Wahl um den Aufsichtsratsvorsitz gestellt und die Stimmen der SPD und der Arbeitnehmervertreter auf sich vereint. „Das große Vertrauen, das mir die Arbeitnehmer der SWB ausgesprochen haben, verstehe ich als Auftrag für die kommenden Jahre. Arbeitnehmer und Arbeitgeber dürfen im Aufsichtsrat und im Unternehmen nicht mehr gegeneinander ausgespielt werden. Nur dann können wir das Beste für die Kunden – die Bonnerinnen und Bonner – erreichen. Damit ist auch das Mammutziel verbunden, eine Ausschüttung für den städtischen Haushalt zu erreichen.“
Das Rechenexempel um die Vergrößerung des Aufsichtsrats war erfolgreich. „Nun muss sich Dr. Gilles fragen lassen, wie er gedenkt, weiterhin gegen die Arbeitnehmerschaft dem Aufsichtsrat vorsitzen zu wollen. Zu befürchten steht, dass er darin kein Problem sieht. Schließlich hat er mehrfach deutlich erklärt, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in erster Linie dafür da sind, dass man ihnen erklärt, wie wenig Ahnung sie vom Wohl und Weh ihres Unternehmens haben“, so Angelika Esch, die auch Mitglied im Aufsichtsrat ist.
In der vergangenen Ratsperiode hatte Gilles gemeinsam mit der schwarz-grünen Koalition Zuständigkeiten von Rat und Aufsichtsrat verschoben und im Unternehmen Unfrieden gesät. Dazu gehörte sowohl die Missachtung der Arbeitnehmerinteressen bei der Besetzung der Geschäftsführerstellen, als auch die Abberufung Werner Essers aus dem Aufsichtsrat. Das Gerichtsverfahren, das die SPD-Fraktion nach der Abberufung angestrengt hat, läuft noch.