Dottendorfer Miesen-Gelände: Wohnen geht vor Schwimmen

Seit Jahren wird für das ehemalige Miesen-Gelände Wohnungsbau geplant. „Das ist auch dringend nötig. Denn wir brauchen für unsere wachsende Stadt Wohnungen in allen Preisklassen“, mahnt Werner Esser, planungspolitischer Sprecher und stellv. Vorsitzender der SPD-Fraktion, angesichts des enormen Drucks auf den Bonner Wohnungsmarkt. „Gerade diese Industriebrache drängt sich geradezu auf, um dort Wohnungen zu schaffen.“

Esser reagiert daher mit völligem Unverständnis auf den Plan seines grünen planungspolitischen Gegenübers Rolf Beu, der sich für den Bau eines Schwimmbads auf dem Gelände ausspricht. „CDU und Grüne torpedieren Wohnungsbau, wo sie können. Und das, obwohl beide Fraktionen angekündigt hatten, Industriebrachen für den Wohnungsbau umzuwidmen zu wollen.“

Auch Gabi Mayer, sportpolitische Sprecherin und stellv. Fraktionsvorsitzende, kann sich nicht vorstellen, weshalb das Gelände für Wohnungsbau ungeeignet sein soll, wohl aber ein Schwimmbad möglich ist. „Die Emissionen eines Heizkraftwerkes sind entweder kritisch oder eben nicht. Wenn sie kritisch sind, dann auch für ein Bad. Und wenn wir einen Bäderneubau anstreben, dann wäre der außerdem auf einem Gelände, das nicht erst gekauft werden muss, sinnvoller. Jedenfalls wäre ein Neubau dann deutlich realistischer.“