Haus Dottendorf: SPD beantragt Bericht der Verwaltung im Rat

Angelika Esch
Peter Kox

In den vergangenen Tagen hat die erst teilweise und jetzt vollständige Schließung des privaten Seniorenzentrums „Haus Dottendorf“ die Bewohnerinnen und Bewohner und ihre Angehörigen aus ihrem bisher gewohnten Leben im und mit dem Alter gerissen. Politik und Öffentlichkeit sind erschüttert von Berichten über die Vorgänge und Pflegestandards im Seniorenzentrum, die nun Stück für Stück bekannt werden.

Daher hat die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn nun beantragt, die Verwaltung möge in der Ratssitzung am 04. Februar über die Hintergründe der Schließung berichten und dabei insbesondere schildern, wie und wie oft die vorherigen Prüfungen durch den Medizinischen Dienst abgelaufen sind, wie die Bestnote im Jahr 2014 wohl zustande kam und wie der Informationsfluss rund um die Schließung zwischen Heimaufsicht, Träger, Bewohnern und Angehörigen verlief. „Zudem interessiert uns sehr, wie die Verwaltung die Zukunft des bisherigen Standorts beurteilt“, betont Angelika Esch, sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. „Wir möchten wissen, ob damit zu rechnen ist, dass die Bewohnerinnen und Bewohner zeitnah wieder in das vertraute Umfeld ziehen können – vielleicht in ein Haus unter anderer Trägerschaft.“

Bei all den auch kritischen Fragen, die sich nach Informationspolitik und Kontrollpraxis stellen, möchte Peter Kox, Vorsitzender des Ausschusses für Soziales, Migration, Gesundheit und Wohnen, jedoch auch Folgendes betonen: „Es ist Aufgabe der Stadtverwaltung als Heimaufsicht, dafür zu sorgen, dass Seniorinnen und Senioren gut und vor allem sicher in den Bonner Heimen leben können. Sie hat hier eine Fürsorgepflicht, der sie in den vergangenen Wochen offenbar entschlossen nachgekommen ist, und hat gegenüber dem Betreiber Nägel mit Köpfen gemacht. Das begrüße ich grundsätzlich, bedauere aber, dass es überhaupt so weit kommen musste. Daher stellen wir Fragen, werden die Erkenntnisse aus den Geschehnissen zwischen Verwaltung und Politik eng beraten und daraus gemeinsam Schlüsse ziehen.“