Wer auswärts isst, möchte, dass es in Restaurants und Imbissbuden sauber zugeht. „Falschen Käse, anonymes Hack oder verdorbene Lebensmittel will niemand auf dem Teller haben“, sind sich Bonns Bundestagsabgeordneter Ulrich Kelber sowie die Stadtverordneten Gabrielle Klingmüller und Dr. Stephan Eickschen (alle SPD) einig.
„Viele Gastronomiebetriebe halten sich an die gesetzlichen Vorschriften, arbeiten nach Hygienestandards und achten auch auf die Qualität der verarbeiteten Lebensmittel. Es gibt nur wenige ‚schwarze Schafe‘, die aber die ganze Branche in Verruf bringen können und Verbraucherinnen und Verbraucher verunsichern“, weiß der umweltpolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion, Dr. Stephan Eickschen.
Bisher sind die Kontrollergebnisse der Lebensmittelüberwachung für die Verbracherinnen und Verbraucher kaum zugänglich. Seit zwei Jahren testet die Verbraucherzentrale NRW darum in Duisburg und Bielefeld das Kontrollbarometer „Appetitlich-App“, das die drei SPD-Politiker nun auch in Bonn einsetzen wollen. Dies bringen sie per Antrag in die nächste Sitzung des Umweltausschusses am 14. April ein. „Die Verbraucherzentrale NRW wird das erfolgreiche Projekt auf andere Städte ausweiten. Bonn sollte diese Chance unbedingt nutzen“, fordert Kelber, parlamentarischer Staatssekretär für Verbraucherschutz. Er hat in den vergangenen Monaten viele Gespräche in Düsseldorf, Berlin und Duisburg geführt, um das erfolgreiche Kontrollbarometer auf andere Städte auszuweiten.
Auf der Grundlage des Verbraucherinformationsgesetzes holt die Verbraucherzentrale NRW bei den lokalen Lebensmittelüberwachungsämtern regelmäßige Auskünfte zur amtlichen Bewertung aller Gastronomiebetriebe in Bezug auf Hygiene, Eigenkontrollen und Betriebsführung ein und füttert die App mit diesen Daten. Die Kontrolldaten werden dann mit den Ampelfarben grün, gelb und rot auf einer Stadtkarte visualisiert. Jeder kann direkt über das Smartphone sehen, ob sein Restaurant im grünen Bereich liegt. „Der Verwaltungsaufwand bei Sach- und Personalmitteln ist sehr gering. In Duisburg mussten keine zusätzlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt werden“, weiß Kelber aus einem persönlichen Gespräch mit dem Verbraucherschutzdezernenten in Duisburg.
Die drei SPD-Politiker schrecken auch die Klagen einzelner Gastwirte gegen die Veröffentlichung der Kontrollergebnisse nicht. Sie hoffen, dass viele Gastwirte die App als Chance sehen. „Die App ist eine win-win-Situation, weil sie schnell und einfach Transparenz schafft und den Gastronomen einen Wettbewerb über Qualität ermöglicht“, ist Gabrielle Klingmüller überzeugt. Die Informationen über die „Appetitlich-App“ sind auch unter www.vz-nrw.de/appetitlich abrufbar.