Festspielhaus: Businessplan beraten, Gutachten prüfen, Risiken einschätzen

Bärbel Richter
Helmut Redeker, Stadtverordneter
Dr. Helmut Redeker

Am 23. Februar hat die Metrum Management GmbH den von der Deutschen Post (DHL) in Auftrag gegebenen Businessplan für das Beethoven-Festspielhaus vorgelegt. Nach der ersten Prüfung des Plans erklärt Bärbel Richter, Vorsitzende und kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn: „Gut, dass wir jetzt nach den ersten Beratungen und Auswahlverfahren um die Gebäudeentwürfe auch für den Bereich Betrieb und Betreiberstiftung in medias res gehen können. Beraten müssen wir zum Beispiel eingehend die Anzahl an Eigenveranstaltungen, die da veranschlagt wird, und die Frage, wie weit die Stiftung und das Gesamtkonzept tragen über die bisher grob bespielten sieben Jahre hinaus.“

Der Rat hat am 04. Februar beschlossen, dass ein externer, unabhängiger Gutachter den Businessplan einer Plausibilitätsprüfung unterzieht. „In unseren Augen ist das ganz selbstverständlich und nicht den Aufruhr wert, der um die Gutachten-Frage entstanden ist“, erklärt Dr. Helmut Redeker, Vorsitzender des Kulturausschusses. „Wir sehen in der Realisierung des Festspielhauses große Chancen für Bonn. Wir werden aber darauf achten, dass die Stadt Bonn keine Risiken trägt, die sie wegen ihrer Finanzlage nicht tragen kann. Weder Festspielhaus-Befürworter, noch -Gegner können auf ein Gutachten verzichten; die Post selbst übrigens auch nicht. Wir werden sowohl den Businessplan als auch das Gutachten, das die Stadt angekündigt hat, sofort in Auftrag geben zu wollen, gründlich prüfen. Auch der Kulturausschuss wird noch in der laufenden Woche gemeinsam mit Metrum den Businessplan diskutieren.“

„Wir, die wir uns für ein Konzerthaus aussprechen, gehen nicht leichtfertig in dieses große Projekt. Wir prüfen. Die Gegner allerdings müssen sich vorwerfen lassen, dass sie etwas ablehnen, wovon sie noch gar nicht wissen, wie es aussieht – weder finanziell, noch architektonisch“, ergänzt Bärbel Richter. „Die Bonner SPD steht für ein Beethoven-Konzerthaus für Bonn und zugleich dafür, dass die Beethovenhalle erhalten und in sinnvollem Maß saniert und das Umfeld städtebaulich aufgewertet werden soll. UN-Stadt, Bundes-Stadt, Uni-Stadt – das sind wir zwar nicht zufällig, aber dazu wurden wir auch nicht geboren. Beethoven-Stadt – da wurde jemand geboren und zwar hier. Beethoven-Stadt werden wir immer bleiben. Wir werden weiterhin alle Bürgerinnen und Bürger unterstützen, die sich dafür engagieren, dass wir Beethovenfeste und andere Konzerte bald in einem solchen Haus erleben können.“