

Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn und in der Bezirksvertretung Bonn setzt sich unverändert gegen eine Bebauung des Meßdorfer Feldes und der ehemaligen Stadtgärtnerei ein. Leider scheint sie da vergleichsweise allein auf bald vielleicht nicht mehr ganz so weiter Flur zu stehen. Denn für die Einigkeit mit den Grünen im Frühjahr 2014 gegen eine Bebauung war schon im Juni 2014 in der Koalition kein Platz mehr. Am 25. März im Planungsausschuss und im April in der Bezirksvertretung Bonn wird es nun wieder zum Schwur kommen. Denn die Verwaltung möchte im Auftrag des ehemaligen schwarz-grünen Rates nun das Bebauungsplanverfahren weiter vorantreiben.
Die Stichworte „größere bauliche Ausnutzung“ und „Doppel- bzw. Reihenhäuser“ aus der Beschlussvorlage lassen dabei Dr. Stephan Eickschen, Stadtverordneter aus Dransdorf und umweltpolitischer Sprecher seiner Fraktion, und Herbert Spoelgen, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Bonn, zusammenzucken.
„Für die Stadtgärtnerei wird bei Beachtung des Integrierten Freiraumsystems explizit ein Verzicht auf bauliche Nutzung empfohlen“, betont Eickschen. „Das Meßdorfer Feld, und hierbei insbesondere das Gelände der ehemaligen Stadtgärtnerei, ist besonders erhaltenswert und bedarf im Sinne einer nach-haltigen Entwicklung der knappen Freiraumressourcen in Bonn eines besonderen Schutzes.“
„Dass wir dringend mehr Wohnfläche in Bonn benötigen, ist hinlänglich bekannt. Für jedes neu erschlossene Wohngebiet müssen wir aber auch ortsnahe Ausgleichsflächen ausweisen – zum Beispiel auf der Stadtgärtnerei“, ergänzt Spoelgen. Auf Basis dieser Argumentation hatten sich im März 2014 die Bezirksvertretung Bonn und der Umweltausschuss – mit den Stimmen der Grünen – dafür ausgesprochen, den Bebauungsbeschluss der Stadtgärtnerei aufzuheben und auf dem Gelände auf eine bauliche Nutzung komplett zu verzichten. Darüber hinaus sollte die Verwaltung prüfen, ob sich das Gelände für Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen eignet. Dieser Beschluss wurde dann in der Ratssitzung am 28. Juni 2014 von der CDU-Grünen-Koalition wieder kassiert. Stattdessen wurde die Verwaltung beauftragt, das Bebauungsplanverfahren weiterzuführen. „Bleibt abzuwarten, wann und wie sich die Grünen wieder auf den Pfad der Tugend bewegen. Und wann und wie wieder ‚runter…“, so Spoelgen.