„Mit dem letzten Fahrplanwechsel wurden wichtige IC-Verbindungen mit Halt am Bonner Hauptbahnhof gestrichen. Seitdem wird für viele Reisende der Umstieg in Köln zur Pflicht“, kritisieren Bonns Bundestagsabgeordneter Ulrich Kelber und der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion Werner Esser. Weggefallen ist zum Beispiel der bei in Bonn arbeitenden Pendlerinnen und Pendlern beliebte IC um 17:22 Uhr, der nach Feierabend ab Bonn Richtung Düsseldorf und dann weiter ins Ruhrgebiet fuhr. „Da auch der Nahverkehr an seine Kapazitätsgrenzen stößt, können wegfallende IC-Verbindungen nicht einfach ersetzt werden“, sagt Esser.
Kelber hat bereits Gespräche mit der Deutschen Bahn aufgenommen und erfahren, dass die Verbindung um 17:22 Uhr wegen fehlender Fahrzeuge entfallen musste. Die DB hat ihm nun zugesichert, dass im Rheintal künftig Doppelstockwagen eingesetzt werden sollen und die IC-Verbindung um 17:22 Uhr dann wieder angeboten wird. Die neuen – schnellen und komfortablen – Doppelstock-IC-Züge sollen im Laufe des Jahres 2016 ausgeliefert werden. Kelber und Esser wollen darauf drängen, dass die Verbindung um 17:22 Uhr 2016 wieder aufgenommen wird und hegen die Hoffnung, dass mit den Doppelstockwagen noch weitere IC-Verbindungen am Bonner Hauptbahnhof angeboten werden können.
Die SPD-Politiker rügen zudem die vielen Zugverspätungen vor allem auf der linken Rheinstrecke. „Wenn Reisende mit dem Nahverkehr nun nach Köln fahren müssen, um auf Fernverbindungen umzusteigen, erreichen sie den Anschluss oftmals nicht“, beschreiben Kelber und Esser die aktuelle Situation. Eine schlechte Anbindung Bonns an den Fernverkehr könnte langfristig zum Standortnachteil werden und den erfolgreichen Strukturwandel bremsen, fürchten die beiden SPD-Politiker. Esser erinnert daran, dass Anfang des Jahres ein großer Bonner Versicherungskonzern seinen Umzug nach Köln auch mit der schlechten IC/E-Anbindung des Bonner Standortes begründet hatte. „Neben der guten IC/E-Anbindung am Bahnhof Bonn/Siegburg muss die Deutsche Bahn auch für eine direkten und schnellen Anschluss des Bonner Hauptbahnhofs sorgen“, sind sich Kelber und Esser einig.