Wohnen im Rhein-Palais muss möglich sein

Angelika Esch
Fenja Wittneven-Welter

Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn fordert die Umsetzung der ursprünglichen Pläne, im Rhein-Palais in Beuel neben Büros und Geschäften auch Wohnungen zu schaffen. Die Büros und Geschäfte am Bonner Bogen wurden bereits in einem ersten Bauabschnitt errichtet. Aktuell herrscht auf dem Gelände aber Stillstand, weil sich der Investor, der Kölner Unternehmer Ewald Hohr – entgegen der ursprünglichen Planungen – weigert, im zweiten Bauabschnitt nun auch Wohnungen zu realisieren. Die Stadt Bonn verweigert ihm daher zurzeit die Baugenehmigung für den zweiten Bauabschnitt.
„Natürlich kann man auf diesem Gelände auch Wohnungen bauen – und sollte das auch, schließlich fehlt es Bonn dringend an bezahlbarem Wohnraum. Dass der Investor jetzt zurückrudert, nachdem er entsprechend des Bebauungsplans anfangs Wohnungen geplant hatte, ist unmöglich“, sagt dazu Angelika Esch, Sprecherin der SPD-Fraktion im Ausschuss für Soziales, Migration, Gesundheit und Wohnen.

„Ich finde es völlig richtig, dass die Stadtverwaltung im Moment keine Baugenehmigung erteilt, solange der Investor keine Wohnungen plant. Wir können uns doch nicht am Nasenring durch die Manege führen lassen. Das Argument, dass dort wegen der vorbeilaufenden Bahntrasse keine Wohnungen entstehen sollen, ist vorgeschoben. Das war schon beim Wettbewerb so – und da plante der Investor noch die Wohnungen“, ergänzt Fenja Wittneven-Welter, SPD-Stadtverordnete aus Beuel.
Peter Kox, Vorsitzender des Sozialausschusses, schließt sich der Meinung von SPD-Oberbürgermeisterkandidat Peter Ruhenstroth-Bauer an, der sagt: „Auch in anderen Städten wohnen Menschen an Bahnstrecken. Es geht dem Investor hier offensichtlich nicht um Lärmschutz, sondern nur um die Steigerung seiner Rendite. Die SPD-Ratsfraktion hat Recht, wenn sie darauf besteht, dass bei jedem Bauprojekt, wenn irgendwie möglich, Wohnraum geschaffen werden muss. Bonn ist eine wachsende Stadt, in der auch in Zukunft immer mehr Menschen bezahlbar wohnen wollen. Deshalb müssen 30% des Wohnraums geförderter Wohnraum sein, damit wir die Mietpreissteigerung in Bonn endlich in den Griff bekommen.“