Raus aus dem Hallen-Chaos! – SPD fordert gebündeltes Veranstaltungsmarketing aus einer städtischen Hand

Bärbel Richter
Ernesto Harder, Vorsitzender der SPD-Bonn, Sprecher der SPD-Fraktion im Rat  Stadt Bonn im Ausschuss für Wirtschaft und Arbeitsförderung
Dr. Ernesto Harder

Ein einheitliches Management der städtischen Veranstaltungshallen – Beethovenhalle, Brückenforum, Stadthalle und WCCB – hilft gegenseitige Konkurrenz zu vermeiden und die unterschiedlichen räumlichen und funktionalen Angebote der Standorte optimal auszunutzen. Das geht am einfachsten durch eine einheitliche Gesellschaft, die alle Veranstaltungshallen am Markt platziert. Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn beantragt daher in den Juni-Sitzungen des Wirtschafts- und des Kulturausschusses, die Verwaltung möge für eine solche gemeinsame Vermarktung aus einer Hand ein Konzept vorlegen. Darüber hinaus möchte die SPD-Fraktion von der Verwaltung erfahren, ob und wie die Vermarktung des internationalen Kongressstandorts und konkret des WCCB mit dem aktuellen Personal und den mit dem Haushalt beschlossenen Mitteln möglich ist.

„Dass wir ein Hallenkonzept brauchen im Sinne von ‚Was findet wo statt‘, das ist ja schon fast Konsens. Aber das ist nur ein Anfang. Vor allem muss die Vermarktung professionalisiert werden. Wir brauchen ein Instrument, das uns kurzfristig voranbringt. Ein Hallenkonzept kann die neue ‚Hallenleitung‘ dann vorlegen“, erklärt Bärbel Richter, Vorsitzende und kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion. Für diese Aufgabe käme aus Sicht der SPD die BonnCC infrage. Hier ist die Stadt alleinige Eigentümerin. Die politische Aufsicht durch den Rat wäre damit gesichert.

Wenn die BonnCC diese Aufgabe übernähme, bräuchte sie dringend als Gegenüber in der alltäglichen Arbeit mehr Marketing-Kompetenz in der Stadtverwaltung selbst. „Noch ein Grund mehr, hier endlich aufzustocken bzw. überhaupt wieder etwas zu schaffen. Mit ihrem Haushaltsbeschluss hat die Koalition aus CDU, Grünen und FDP allerdings die von der Verwaltung vorgesehenen Marketingmittel in Höhe von 250.000 Euro ersatzlos gestrichen. Das ausgerechnet im Monat vor der WCCB-Eröffnung ist aus meiner Sicht irgendwo zwischen paradox, kurzsichtig und verantwortungslos anzusiedeln“, findet Dr. Ernesto Harder, Vorsitzender und wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.

Für die Vermarktung des WCCB sei eine breitere Aufstellung und Vernetzung im Kongressbereich notwendig. „Dafür brauchen wir Fachpersonal, das leider schon seit mehreren Jahren nicht mehr im Dienste der Stadt ist. Natürlich springt da die BonnCC insbesondere mit ihrem kommissarischen Geschäftsführer ein. Das kann aber nicht so bleiben, wenn der Laden WCCB endlich brummt“, so Harder.

Die beiden Fraktionsvorsitzenden fordern die Koalition auf, beim Thema Marketing endlich Farbe zu bekennen; weiter hinter der Verwaltung verstecken oder selbst nach vorne denken.