

Sanierung oder Neubau des Schulzentrums Tannenbusch? Im Schulausschuss hatte eine rege Diskussion mit allen Vor- und Nachteilen der verschiedenen Varianten stattgefunden. Dabei ging es um die Grundsanierung mit gleichzeitiger Auslagerung der beiden betroffenen Schulen in ein riesiges Containerlager kontra Neubau auf dem Gelände mit Verbleib der Schulen während der Bauzeit im Altbestand.
Entgegen der Vorlage der Verwaltung hatte der Schulausschuss, im Interesse der betroffenen Schüler- und Lehrerschaft, schlussendlich einstimmig für einen Neubau votiert – auch die Jamaika-Koalition. Diesem Beschluss wurde in der letzten Ratssitzung mit breiter Mehrheit zugestimmt.
Dann die skurrile Situation im Ausschuss Städtisches Gebäudemanagement in der letzten Woche vor der Sommerpause. "Ich dachte, ich bin im falschen Film", kommentiert Dörthe Ewald, Familienpolitikerin der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. "Da wird aus den Reihen der CDU geäußert, dass erst nach der Ratssitzung die finanzielle Konsequenz des Beschlusses bewusst geworden sei und dafür plädiert, das ganze nochmal im Finanzausschuss zu thematisieren."
Trotz der Verwirrung wurde nach weiterer Diskussion mit Sitzungsunterbrechung dem Neubau zugestimmt. Hierbei bot die CDU-Fraktion ein zerrissenes Bild: Eine Ja-, eine Neinstimme, der Rest enthielt sich. Ein Desaster. "Wie kann man da Politik für eine Stadt machen, wenn die einzelnen Verantwortlichen in einer Fraktion nicht mal miteinander reden und grundlegende Informationen nicht ausgetauscht werden", kommentiert Gieslint Grenz, schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.