
„Zum wiederholten Male spricht sich der CDU-OB-Kandidat für PPP-Projekte aus; nun allerdings nicht nur für Schwimmbäder, sondern auch für städtische Gebäude wie Schulen. Den städtischen Sanierungsstau wolle er auflösen durch Einbindung privater Investoren.
PPP ermöglicht kein Bauen ohne Geld und es beseitigt keine finanziellen Engpässe! Dass Herr Sridharan das vorschlägt – ausgerechnet für so entscheidende Gebäude wie Schulen –, nachdem er selbst in Königswinter leidvoll erfahren musste, wie böse ein PPP-Projekt schiefgehen kann… Das ist aus meiner Sicht irgendwo zwischen verantwortungslos und blauäugig anzusiedeln. Bäder und Schulen gehören zur Daseinsfürsorge. Damit macht man keine Experimente und gibt sich nicht Modell-Verliebtheiten hin. In der Bäderfrage vor allem dann nicht, wenn aus Sicht von Herrn Sridharan mit dem Bau eines neuen Kombibades zugleich ein etabliertes wie das Frankenbad weichen soll. Wenn Vereine prüfen, ob sie ein Bad übernehmen wollen, müssen wir sie dabei unterstützen, anstatt den Schlüssel zu drehen ohne ein gesamtstädtisch tragendes Konzept für die Bäderlandschaft.
Schade finde ich, dass auch Herr Sridharan der Südtangente keine Absage erteilt. Dazu ist die Bonner CDU traditionell nicht in der Lage. Ich würde mir wünschen, dass sich die Bonner Politik geschlossen gegen ein Projekt stellt, das natürlich mit den Partnern in der Region beraten werden muss, das aber vor allem Bonn schadet.
Die Südtangente zerschneidet Wohngebiete, ist ökologisch nicht tragbar und zudem nicht finanzierbar und sie löst nicht ein einziges Bonner Verkehrsproblem. Das einzige, was sie befördert, ist, dass der auswärtige Umgehungsverkehr mit all seinem Lärm und Dreck mitten durch unser Stadtgebiet geschleust wird. Wer das Wohl seiner Stadt im Sinn hat, kann einer solchen Durchflugsschneise nicht zustimmen. Stattdessen sollte die freigehaltene Trasse für maßvolle Wohnbebauung genutzt werden. Denn Wohnungen braucht unsere Stadt dringend.