
Im Rahmen der Beratungen des Doppelhaushalts 2015/16 hatte der Rat der Stadt Bonn beschlossen, statt vorschneller Bäderschließungen lieber die Öffnungszeiten der Bäder zu reduzieren. Nun wird deutlich, dass die neue Regelung erst ab dem kommenden Jahr umsetzbar ist. Sonst wäre die Durchführung der bereits vor dem Haushaltsbeschluss des Rates geplanten und gebuchten Schwimmkurse der Bonner Vereine gefährdet. Deshalb schlägt die Verwaltung dem Rat per Dringlichkeitsentscheidung eine Aussetzung des Ratsbeschlusses bis zum Jahreswechsel 2015/16 vor.
Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn unterstützt den Vorschlag der Verwaltung, möchte aber nicht das Ende des Kalenderjahres als Beginn der neuen Öffnungszeitenregelung gesetzt wissen, sondern zunächst ein vollständiges Konzept für das heute von der Verwaltung für die rechtsrheinische Rheinaue vorgeschlagene Kombi-Bad sehen. Die Kosten für den Aufschub sollte aus SPD-Sicht aus dem Sport- und Bäderhaushalt selbst und nicht aus dem Topf für die Vereine finanziert werden.
„Wenn wir durch die Aussetzung des Haushaltsbeschlusses schon ein Einspar-Moratorium beginnen, sollten wir uns die Zeit auch für die Weiterentwicklung der Bäderlandschaft nehmen und weitere noch offene Punkte prüfen und umfassend bewerten“, findet Gabi Mayer, sportpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. „Wer zu früh den Schlüssel an einem Schwimmbad dreht – ob nur für verkürzte Öffnungszeiten oder direkt für immer –, der spart weder Geld, wie wir jetzt sehen, noch rettet er dieses oder andere Bäder. Über ein neues Kombi-Bad freuen wir uns, aber bis das gebaut ist und dann vielleicht vorhandene Bäder ersetzen kann, wird noch viel Wasser den Rhein runterfließen. Wäre schön, wenn bis dahin auch noch welches in unseren vorhandenen Bädern wäre. Deshalb darf uns die Kombibad-Debatte auch nicht hindern, endlich das Sanieren in Frankenbad und Hardtbergbad zu beginnen.“
Als Standort für ein mögliches Kombi-Bad favorisiert die SPD-Fraktion einen auf einem städtischen Grundstück. Das ist zum Beispiel in der rechtsrheinischen Rheinaue der Fall. „Denn mit der Kaufsumme für ein nicht-städtisches Grundstück von einer solchen Größe allein, könnte man an den anderen Bädern einiges sanieren.“