

Bad Godesberger Bürgerinnen und Bürger forderten per Bürgerantrag die Wiedereröffnung der Sauna im Kurfürstenbad und deren Betrieb, bis die Zukunft des Bades geklärt ist. Die SPD unterstütze diesen Bürgerantrag im Sportausschuss am 01. September und schlug ergänzend vor, diese Regelung so lange aufrechtzuerhalten, bis das Konzept für die gesamte Bonner Bäderlandschaft steht. Bei angepassten Öffnungszeiten, damit das Personal Bad und Sauna parallel betreuen kann, wären Schwimmbad und Sauna 46.800 Euro teurer als ursprünglich eingeplant. Die Koalition aus CDU, Grünen und FDP hat den Bürgerantrag in die Dezember-Sitzung vertagt.
Nun erblickte ein Koalitions-Dringlichkeitsantrag für die Oktober-Ratssitzung das Licht der Welt. Die Verwaltung habe nicht umfassend informiert und deshalb habe man nicht entscheiden können. Das solle die Verwaltung bis Ende Oktober nachholen. „Jede Vertagung einer Entscheidung bedeutet für die Kurfürsten-Sauna einen Tod auf Raten. Die Wasserkreisläufe sind getrennt. Die Anlage liegt brach. Das Ziel der Koalition ist klar: Die Sauna soll erstmal geschlossen bleiben, die Technik leidet und wenn schließlich über eine Wiedereröffnung diskutiert wird, sind die Kosten so viel höher, dass es mehr Argumente für die Schließung gibt, oder die Verwaltung ist wie üblich schuld“, so Gabi Mayer, sportpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. „Weitere Rechenexempel braucht niemand. Die Zahl steht: Die Aufrechterhaltung des Saunabetriebs kostet rund 47.000 Euro mehr. Ist es das wert? Wir finden, ja.“
„Der Umgang der Koalition mit einem solchen Bürgerantrag ist wirklich eine Frechheit. Erst werden die Bürgerinnen und Bürger vor den Kopf gestoßen. Als Grund für die eigene Entscheidungsverweigerung muss wieder die Verwaltung herhalten und dann täuscht man per Dringlichkeitsantrag ein Herz für die Sauna vor“, kritisiert Hillevi Burmester, stellv. Bezirksbürgermeisterin von Bad Godesberg. „CDU, Grüne und FDP wählen wie immer auch für die Sauna den langsamen Tod und spekulieren auf weniger Gegenwehr, wenn es dann final wird. Das werden die Bürgerantragssteller ihnen aber sicher nicht durchgehen lassen.“