

In einer Beschlussvorlage für die Bezirksvertretung Bonn spricht sich die Verwaltung dafür aus, nach der Piazza-Idee auch ein Wohn-Projekt als Überbauung der A565 auf der Poppelsdorfer Clemens-August-Straße aufzugeben. Als Grund führt sie an, die Fragen zur Übernahme von Sicherungs-, Unterhaltungs- und Haftungsbelangen seien unbeantwortet, sodass die Risiken bei der Stadt Bonn verblieben. Eine Übernahme der Risiken – auch von Restrisiken – durch die Stadt könne nicht verantwortet werden. Das sieht die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn anders, wird deshalb die Verwaltungsvorlage ablehnen und die Verwaltung stattdessen beauftragen, mit dem Investor neu zu verhandeln.
„Eine Schließung dieser Baulücke ist aus städtebauli¬cher Sicht sehr wünschenswert, was im Übrigen auch die Verwaltung so sieht“, so Dörthe Ewald, Poppelsdorfer Stadtverordnete. „Nach der Idee, die Brücke zu verbreitern und eine Piazza Poppelsdorf mit Marktständen zu schaffen, gab es nun den Vorschlag, ein Wohn- und Geschäftshaus mit Studentenwohnungen zu errichten. Das wäre eine Bereicherung für Poppelsdorf. Zum einen wäre von der Lage direkt über der Autobahn optisch nichts mehr zu merken und zum anderen brauchen wir in Bonn jede Wohnung, die wir kriegen können.“
Auch ihr Kollege Herbert Spoelgen, Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung Bonn, ist ungehalten über die stumpfe Absage an neue Ideen: „Bei der Lektüre der Verwaltungsstellungnahme gewinnt man den Eindruck, in den Plänen des jeweiligen Investors sollten in erster Linie Argumente für eine Ablehnung gefunden werden. Das überzeugt uns nicht. Die Stellungnahme ist nach Rücksprache mit dem Investor zudem auch inhaltlich falsch.“
Die Politik habe die Verwaltung 2014 im Zuge der Piazza-Diskussion beauftragt, weiter nach einer Wohnbaulösung für diese Baulücke zu suchen. „Das heißt für mich n i c h t, bitte torpediert jeden Vorschlag nach Kräften, sondern sucht konstruktiv nach Lösungen“, so Spoelgen. „Das Hotel auf der anderen Straßenseite steht übrigens auf derselben Brücke.“