

Gestern hat der Haushaltsausschuss des deutschen Bundestages entschieden, dass der Bund sich finanziell nicht an der Sanierung der Beethovenhalle beteiligen wird. Die drei Bonner Bundestagsabgeordneten Ulrich Kelber (SPD), Claudia Lücking-Michel (CDU) und Katja Dörner (Grüne) hatten in Berlin dafür geworben, dass bis zu 39 Millionen Euro an Zuschüssen vom Bund nach Bonn fließen, um bis zum Beethovenjubiläum 2020 die Beethovenhalle zu sanieren. Diese Mittel waren ursprünglich für den Bau eines Festspielhauses vorgesehen gewesen. Ulrich Kelber hatte sich gemeinsam mit Lücking-Michel und Dörner dafür eingesetzt, dass dieses Geld in die Sanierung der Beethovenhalle fließt, seit im Sommer der Ausstieg der Deutschen Post AG das Aus für die Festspielhausplanungen einläutete.
Bärbel Richter, Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn und kulturpolitische Sprecherin, ist nicht überrascht: „Es war doch klar: Nur wenn die Stadt die finanziellen Planungen für die Sanierung der Beethovenhalle vorlegt und sagt, wie viel Geld sie in die Hand nehmen wird, kann auch der Bund einen finanziellen Beitrag leisten. Aber die Verwaltung macht ihre Hausaufgaben nicht. Uns liegen weiterhin keine Zahlen vor, wieviel die Sanierung der Beethovenhalle denn kosten würde.“
„Ich sehe hier eindeutig Stadtdirektor Fuchs in der Verantwortung – bei ihm laufen eigentlich alle Fäden in der Verwaltung zusammen“, sagt Dr. Helmut Redeker, Vorsitzender des Kulturausschusses. „Er ist derjenige, der die Planungen aus den Bereichen Kultur und Bauplanung zusammenbinden müsste. Leider läuft hier offensichtlich überhaupt nichts mehr zusammen, sondern derzeit alles aus dem Ruder.“
„Die Stadt Bonn hat eine weitere große Chance vertan, finanzielle Mittel für das Jubiläum im Jahr 2020 an Land zu ziehen. Wenn die Stadtverwaltung, wenn der Stadtdirektor weiterhin in diesem Tempo kriechen und herumstümpern, sehen wir schwarz für einen würdigen Rahmen zu den Feierlichkeiten zum 250sten Beethovengeburtstag in fünf Jahren“, so Richter und Redeker.