
Die neuromanische Markuskapelle in Bad Godesberg entstand um 1890 als Rekonstruktion einer Kapelle aus dem 12. Jahrhundert an gleicher Stelle und ist eines der letzten neuromanischen Gebäude Bad Godesbergs. Nun wollte die neue Eigentümerin sie abreißen lassen. Auf Antrag des Plittersdorfer Stadtverordneten, Dr. Gereon Schüller, hatte die Bezirksvertretung Bad Godesberg Oberbürgermeister Ashok Sridharan daraufhin um eine vorläufige Unterschutzstellung der Markuska¬pelle seitens der Unteren Denkmalbehörde gebeten. Nach Prüfung ist klar: Als Ganzes denkmalwürdig ist die Kapelle leider nicht, einzelne Bauteile allerdings sehr wohl. Woran liegt das?
„In den Zeiten, in denen Denkmalschutz noch nicht so en vogue war, hat man häufig durch bauliche Änderungen den ursprünglichen Charakter von Bauwerken geändert. So auch hier. Die Markuskapelle wurde daher leider als nicht denkmalwürdig eingestuft, sehr wohl aber einzelne Bauteile und mögliche Funde im Erdreich“, erläutert Schüller. „Die Kapelle und ihre Nachbarschaft hat als Ergebnis der Stadtplanung der 60er und 70er Jahre durchaus Aufwertungspotenzial. Wir erwarten von der Bauherrin, dass sie sich auch dies zu ihrer Aufgabe macht und der Godesberger Öffentlichkeit ihre Pläne vorstellt. Ich freue mich, dass wir mit unserer Initiative ein Bewusstsein dafür schaffen konnten, welcher Verlust drohte“, so Schüller.