

Menschen mit Kinderwagen, mit Rollatoren oder Rollstühlen kann man wirklich nicht wünschen, in Ramersdorf auf die Nutzung der Straßenbahn angewiesen zu sein. Denn nicht nur die Haltestelle Ramersdorf selbst, sondern auch die benachbarten Oberkassel-Nord, -Mitte und -Süd sind nicht im Mindesten barrierefrei. Schon seit Jahren kämpfen Fenja Wittneven-Welter, Stadtverordnete für Oberkassel, Küdinghoven und Ramersdorf, und der stellv. Beueler Bezirksbürgermeister Ralf Laubenthal darum, dass wenigstens eine der genannten Haltestellen schnellstmöglich mit Hochbahnsteigen nachgerüstet wird, damit ebenerdiges Einsteigen möglich ist. Letzten Endes hat es die Haltestelle Ramersdorf zumindest in die Top 5 der Prioritätenliste für die Fertigstellung der behinderten- und fahrgastfreundlichen Ausgestaltung der Bonner Bahnhaltestellen geschafft. Seitdem herrscht Schweigen im Walde. Laut aktuellem Stand, der auch schon mehr als ein halbes Jahr alt ist, fehlt beim Zweckverband Nahverkehr Rheinland das Geld für Buschdorf, die Robert-Kirchhoff-Straße, Juridicum und Ramersdorf. Das sind seit Fertigstellung der Haltestelle Stadthaus nun die TOP 4.
„Auch die Bürgerinnen und Bürger in Buschdorf, wo nicht nur ein Bahnsteig, sondern die komplette Bahnhaltestelle nicht barrierefrei erreichbar ist, warten dringend auf einen Umbau. Die steile Treppe dort kommt nicht einmal ohne weiteres hinauf und hinunter, wer ganz ohne Kinderwagen oder Rollator unterwegs ist. Jetzt, wo immer klarer wird, wie wenig Geld da ist, sehen wir, wie verheerend es ist, wenn sich in der viel zitierten TOP 5 Haltestellen befinden, die diese Priorität nicht verdienen, wie zum Beispiel die Robert-Kirchhoff-Straße“, kritisiert Laubenthal.
„Dabei wäre der Umbau in Ramersdorf, einer Schlüsselhaltestelle für den Beueler Süden, verhältnismäßig preisgünstig zu haben“, erklärt Wittneven-Welter. „Denn nur der Bahnsteig in Richtung Rheinaue muss ausgebaut werden. Der andere ist schon fertig. Damit könnten die Beuelerinnen und Beueler durch Umsteigen barrierefrei auch die drei Oberkasseler Haltestellen erreichen. Und der Umbau dort, der viel kostenintensiver ist, könnte noch ein bisschen warten. Wenn weiter nichts passiert, wird der Beueler Süden, was die barrierefreie Nutzung der Stadtbahnlinien betrifft, abgehängt.“