
Am 26. Mai öffnen die Freibäder und endlich ist klar: sowohl das Friesi als auch das Melbbad werden eine Saisonkarte für ihre Mitglieder anbieten. Die wochenlange Diskussion über die unterschiedlichen Interpretationen des Sport- und Bäderamtes und der Politik des Ratsbeschlusses zur Saisonkarte hat endlich positive Ergebnisse für die Freibadfördervereine gezeitigt. Und weitere Fördervereine könnten, wohl ab der nächsten Saison, nun folgen.
„Schön, dass die Kuh jetzt vom Eis ist. Denn im Laufe des Hickhacks seit dem Ratsbeschluss konnte man den Eindruck gewinnen, die Verwaltung wolle vereinseigene Saisonkarten mangels Lösung leise sterben lassen. Die Zeit rennt bis zur Saisoneröffnung. Eine Umsetzung wäre bei weiterer Verzögerung nicht zu schaffen gewesen“, berichtet Gabi Mayer, sportpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. Zuletzt hatte sie sich an Oberbürgermeister Sridharan gewandt mit der Bitte, das ehrenamtliche Engagement der Vereine zu unterstützen. Eine Antwort vom OB hat sie zwar nicht bekommen. Aber das Sport- und Bäderamt hat eine Vereinbarung mit den Fördervereinen gefunden, die den Weg jetzt freimacht.
Aus den Vereinen hatte die Stadtverordnete erfahren, dass die Verwaltung von den Fördervereinen forderte, der Stadt die Differenz zwischen dem Preis für die städtische Saisonkarte, die für alle Freibäder gilt, und der eigenen Saisonkarte, die jeweils ausschließlich für das eine Bad gilt, komplett zu erstatten. Der Beschluss des Rates dagegen sah vor, die gewährte Vergünstigung solle durch „äquivalente Geld- und/oder Dienstleistungen der Fördervereine kompensiert werden“ – also nicht 1 zu 1 ersetzt. Von Dienstleistungen wie zum Beispiel Rasenmähen, Dienst im Kassenhäuschen oder Grünpflege wollte die Stadtverwaltung plötzlich nichts mehr wissen. „Um eine Liste mit Dienstleistungen, die aus der Sicht der Stadt möglich wären, haben wir gebeten, aber nie eine erhalten“, kritisiert Mayer. „Nur Cash sollte zählen. Eine Regelung, die das ehrenamtliche Engagement der Fördervereine, die so viel Herz und auch Geld in ihre Bäder stecken, zerstört hätte.“