Linie 601: Kein Ende der Überfüllung in Sicht

Gabriele Klingmüller, Stadtverordnete
Gabriele Klingmüller
Helmut Redeker, Stadtverordneter
Dr. Helmut Redeker

Die Ratsmehrheit aus CDU, Grünen und FDP hat in der Ratssitzung am 30. Juni eine Taktverdichtung der Buslinien zum Venusberg verhindert. Eine Verbesserung zum Fahrplanwechsel im Dezember 2016 wird es daher nicht geben.

„Jeden Morgen müssen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unikliniken in völlig überfüllte Busse in Richtung ihrer Arbeitsplätze auf dem Venusberg quetschen. Verständlich, wenn sich Menschen bei einem solchen ÖPNV-Angebot lieber in ihr Auto setzen“, so Gabriele Klingmüller, Stadtverordnete für den Venusberg und Ippendorf. „Dank der Ablehnung durch die Koalition wird sich daran auch nichts ändern.“ Die SPD-Fraktion hatte in der Ratssitzung eine noch engere Taktung der Linie 601 an den Vormittagen beantragt als von der Verwaltung bereits vorgeschlagen. „Eine bessere ÖPNV-Verbindung käme auch den immer zahlreicheren Patientinnen und Patienten der ambulanten Dienste und Klinikbesucherinnen und -besuchern zugute. Durch eine Streichung der nicht ausgelasteten Linie 632 könnte man den erhöhten Takt der Linie 601 problemlos finanzieren“, ist sich Klingmüller sicher.

„Weil CDU, Grüne und FDP uneins sind, wie es mit der Linie 632 weitergehen soll, und weil die Koalition nach eigener Aussage keine zusätzlichen Mittel in den ÖPNV stecken will, bleibt erst einmal alles wie gewohnt: schlecht“, ergänzt Dr. Helmut Redeker, planungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion. „Wir reden von der Verkehrswende, tun aber nichts dafür. Das Problem auf dem Venusberg – wie in ganz Bonn – ist die hohe Verkehrsbelastung am Morgen und am Nachmittag. Nur durch ein attraktives ÖPNV-Angebot könnten wir die Menschen zum Umsteigen auf Alternativen zum Auto bewegen. Dazu gehörte eine Seilbahn genauso wie zuverlässig und häufig verkehrende Busse und Bahnen.“

Taktverdichtungen in den Hauptverkehrszeiten würden vielen Berufstätigen helfen und könnten eine Verringerung des motorisierten Individualverkehrs in der Stadt bewirken. Das ist auch das Ziel des Verkehrskonzepts für den Venusberg. „Mit dieser Koalition rücken echte Verbesserungen für die Menschen in Bonn in weite Ferne. Das ist eine Schande“, so Klingmüller und Redeker.