Sparkassenschließungen: SPD fordert Kooperation im Quartier

Peter Kox

Seit die Sparkasse KölnBonn im Juni bekanntgegeben hat, welche sieben Bonner Filialen sie zur Schließung vorsieht, regt sich Widerstand in den betroffenen Stadtteilen. Die Sorge um die Quartiere teilt die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. „Die Schließungen mögen wirtschaftlich geboten sein – für unsere Stadtviertel werden die Filialen als Anlaufpunkte fehlen. Von der Stärkung von Nachbarschaften, vom Erhalt ortsnaher Infrastruktur und von der Bedeutung lebendiger Veedel wird viel geredet, daraus folgt aber praktisch nichts“, kritisiert Peter Kox, Vorsitzender des Ausschusses für Soziales, Migration, Gesundheit und Wohnen.

Dabei sieht Kox gerade die Stadtverwaltung und die städtischen Gesellschaften und Beteiligungen wie die Stadtwerke, die Vebowag oder eben die Sparkasse hier in einer besonderen Verantwortung. „Gerade die städtische Familie sollte sich ihrer Verpflichtung für das Gemeinwohl und ihres öffentlichen Auftrags bewusst sein, der eben mehr beinhaltet als wirtschaftliche Erwägungen.“ Daher fordert die SPD-Fraktion wie bereits in der Diskussion um die Zentralisierung der Bürgerdienste eine engere Zusammenarbeit und mehr Kreativität beim Erhalt der Anlaufpunkte für Bürgerinnen und Bürger. „Wir erleben überall statt Kooperation – wie zum Beispiel durch gemeinsames Nutzen von Immobilien – den Rückzug aus der Fläche. Das ist nicht nur enttäuschend, sondern ein schweres politisches Versäumnis, das unserer Stadtentwicklung und der Lebensqualität in Bonn schadet.“

In der Ratssitzung am 30. Juni hat sich die SPD-Fraktion im Sinne der Stärkung der Quartiere dafür eingesetzt, dass Oberbürgermeister Sridharan gemeinsam mit seinem Stadtdirektor Fuchs und den Leitungen der städtischen Beteiligungsgesellschaften bis zum Ende dieses Jahres ein Konzept entwickelt, wie die Präsenz städtischer Einrichtungen und kommunaler Beteiligungen im Stadtgebiet durch verstärkte Kooperation – auch mit z.B. Volks- und Raiffeisenbanken – erhalten und gestärkt werden kann. Das Ziel: Kommunale Dienstleistungen den Bürgerinnen und Bürgern möglichst dezentral zu Verfügung stellen. Der Verwaltungsratsbeschluss zur Schließung der sieben Filialstandorte in Bonn sollte bis auf weiteres ausgesetzt werden. Leider wurde dieser Antrag in namentlicher Abstimmung sogar von den CDU-, Grünen und FDP-Stadtverordneten aus den betroffenen Ortsteilen abgelehnt. Quartiersentwicklung scheint bei der Koalition keine große Rolle zu spielen.