
In der Sitzung des Sportausschusses am 10. November berichtete die Verwaltung zum Entsetzen aller anwesenden Sportpolitikerinnen und Sportpolitiker, dass sich sämtliche Planungen für die Kunstrasenplätze verzögern. So seien in den Jahren 2017 und 2018 wohl nur jeweils zwei neue Plätze realisierbar, wobei immerhin die beschlossene Reihenfolge (2017 Graurheindorf und Wesselheideweg, 2018 Röttgen und Mehlem) eingehalten wird. Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn hält diese Situation für nicht hinnehmbar und äußerte noch in der Sitzung scharfe Kritik.
„Wir haben mit den betroffenen Vereinen gesprochen. Alle klagen über mangelnde Informationen durch das Sportamt“, stellt Anita Kirchner, sachkundige Bürgerin für die SPD im Sportausschuss, fest. Und weiter fragt sie: „Wie sollen die Vereine denn die Fußballer dauerhaft an sich binden, wenn nebenan der neue Kunstrasenplatz schon bespielt wird, während im eigenen Verein noch nicht mal der Bautermin bekannt ist? Der Bonner Sport lebt zu einem großen Teil von der Vielfalt seiner Vereine. Durch Planungsverzögerungen und Intransparenz sind viele Vereine aber nicht mehr wettbewerbsfähig und müssen womöglich um ihr Überleben fürchten.“
Gabi Mayer, sportpolitische Sprecherin ihrer Fraktion, kritisiert: „Wir erwarten von der Verwaltung, dass sie Transparenz herstellt. Es sind ja nicht die ersten Kunstrasenplätze, die in Bonn gebaut werden. Da haben wir doch schon Erfahrungen gesammelt.“ Zunächst müsse nun ein belastbarer Zeitplan mit konkreten Meilensteinen von der Planung über die Ausschreibung bis zur Realisierung der neuen Kunstrasenplätze für Politik und Vereine präsentiert werden. Zudem seien die Vereine regelmäßig, am besten monatlich über den Stand der Arbeiten zu informieren. „So sind auch Fehlinformationen und Gerüchte zu verhindern, die im Nachhinein nur zu Enttäuschung und Verärgerung bei den Vereinen sowie den Sportlerinnen und Sportlern führen.“