Freibad Friesdorf: Traglufthalle kommt und reicht doch nicht aus

Gabi Mayer
Fenja Wittneven-Welter

Das Friesdorfer Freibad soll für die Zeit bis zur Fertigstellung des Zentralbades ein Dach bekommen. Das hat der Sportausschuss am 28. März beschlossen. Wenn am 30. März der Rat abschließend zustimmt, wird über der Wasserfläche im Friesdorfer Freibad eine Traglufthalle aufgebaut, in der auch in den Wintermonaten der Schwimmbetrieb aufrechterhalten wird. Jedoch ist schon jetzt klar, dass diese als Hallenbadersatz vor allem für Schulen und Vereine gedachte Lösung zu klein ist. Zudem sind noch viele weitere Fragen zu diesem Vorhaben offen, unter anderem zu den Kosten.

Gabi Mayer, sportpolitische Sprecherin der Fraktion, dazu: „Wie bereits in der gesamten Diskussion um die Schließung des Kurfürstenbades und den Neubau des Zentralbades agiert die Verwaltung auch bei der Traglufthalle für das Friesi mit lediglich vorläufigen Kostenangaben. In der Vorlage, die von der Koalition aus CDU, Grünen und FDP beschlossen wurde, wird von fast 1,3 Millionen Euro ausgegangen. Nicht eingerechnet ist da aber beispielsweise, dass der Sprungturm ab- und möglicherweise wieder aufgebaut werden muss. Hinzu kommen die jährlichen Betriebskosten in sechsstelliger Höhe. Und schließlich ist in der Vorlage der Verwaltung von Richtpreisen die Rede. Das heißt, die Summen wurden nicht mittels einer Ausschreibung ermittelt, sondern indem recherchiert wurde, wie hoch die Kosten für ähnliche Projekte in anderen Städten waren. Tatsächlich muss aber das konkrete Vorhaben ausgeschrieben werden. Die dann ermittelten Preise werden mit Sicherheit höher sein.“

„Obwohl die Verwaltung der Meinung ist, dass es notwendig ist, zwei Schulklassen parallel im Friesi unterrichten zu können, schlug sie vor, darauf zu verzichten“, berichtet Fenja Wittneven-Welter, stellvertretende sportpolitische Sprecherin. „Sie begründete dies mit den Kosten, die für den Aufbau weiterer Umkleide- und Duschcontainer entstünden. Hier wird also ganz bewusst auf Kosten des Schwimmunterrichts gespart.“ Viele Schulen in Bad Godesberg böten inzwischen kein oder nur noch ein sehr eingeschränktes Schulschwimmen an. „Daher wäre bei den jetzt schon veranschlagten Kosten und den bestehenden Problemen für das Schulschwimmen selbst eine notdürftige Instandsetzung des Kurfürstenbades die deutlich bessere Idee gewesen.“ Fraglich seien auch die Auswirkungen auf den Freibadbetrieb. „Ob der Sprungturm im Sommer wieder aufgebaut wird, ist nicht gesichert. Dieser ist aber eine der zentralen Attraktionen des Friesi. Auch welchen Einfluss die Nebengebäude, in dem zum Beispiel die Traglufthalle den Sommer über gelagert wird, auf die Attraktivität des Freibads haben werden, ist kritisch zu hinterfragen.“