
Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn schlägt vor, das Deutsche Museum in Bonn mit Ausstellungen zur Klima- und Energieforschung langfristig neu auszurichten. „Bonn ist Klimastadt für die Vereinten Nationen. Das Deutsche Museum Bonn kann diese Chance mit langfristigen und innovativen Ausstellungen für ein breites Publikum nutzen. Ein Museum mit diesen Schwerpunktthemen existiert in Deutschland noch nicht“, sagt Elke Apelt, Vorsitzende des Ausschusses für Internationales und Wissenschaft.
Das Deutsche Museum in Bonn sei gefordert, zügig ein Konzept für eine neue strategische Ausrichtung mit echten Alleinstellungsmerkmalen vorzulegen. Elke Apelt weist darauf hin, dass die Zeit für das Deutsche Museum in Bonn ablaufe. „Das Museum braucht ein schlüssiges und zukunftsweisendes Konzept, damit darauf basierend in der Stadt ein neuer attraktiver Standort gefunden und zusätzliche Fördergelder auf EU-, Bundes- und Landesebene für die Realisierung eines neuen Ausstellungskonzeptes mit neuen aktuellen Exponaten mobilisiert werden können. Klima- und Energieforschung sind Themen, die auch die in Bonn ansässigen Bundesressorts motivieren könnten, sich finanziell an der Neuausrichtung zu beteiligen“, hofft Elke Apelt. Darüber hinaus passten diese Themenschwerpunkte hervorragend zu den in Bonn ansässigen UN-Institutionen. Die Leitung des Deutschen Museums in Bonn sowie der Förderverein zeigten sich hinsichtlich einer zukünftigen Fokussierung auf die Themen Klima- und Energieforschung offen und interessiert.
„Die Konkurrenz im Bereich der Museen schläft nicht. Dies beweise die geplante weitere Zweigstelle des Deutschen Museums in Nürnberg. Dessen Eröffnung mit einer Gesamtfläche von insgesamt 5500 Quadratmetern (in Bonn ca. 1500 Quadratmeter) ist für das Jahr 2020 geplant, die Förderung von 27,6 Millionen Euro durch den Freistaat Bayern steht bereits“, so Elke Apelt. Daher mahne sie mehr Selbstbewusstsein und Mut für eine Neuausrichtung des Deutschen Museums in Bonn an.
Erfreulich sei aktuell die hohe Kooperationsbereitschaft des Museums mit anderen Einrichtungen und Institutionen in Bonn und der Region. Das müsse auch ein wichtiges Element der Neuausrichtung sein. So werde mit einer gemeinsamen Ausstellung mit der Bundeskunst- und Ausstellungshalle zum „Wetterbericht – Über Wetterkultur und Klimawissenschaft“ bereits der richtige Weg beschritten. Diese und geplante Aktionen zum Thema Wasserstoff anlässlich des Weltklimagipfels in Bonn im November seien wichtige Schritte. Die deutsche Energie- und der Klimaforschung könne neben der gut aufgestellten deutschen Nachhaltigkeitsforschung lohnendes Thema für attraktive Wechselausstellungen sein.
Die Stadtverordnete zeigt sich überzeugt, dass die regionale Wirtschaft eigene Beiträge leisten wolle. „Schließlich hat das Deutsche Museum eine wichtige Bedeutung für die Firmen vor Ort“, so Elke Apelt. „Das Deutsche Museum Bonn ist für die Stadt und die Region mit ihren bedeutenden Branchen der Telekommunikation, Elektro- und Solartechnik, Chemie und Kunststoffe ein wichtiger Wissensvermittler und motiviert Schülerinnen und Schüler, sich für einen Werdegang in den Ingenieur- und Naturwissenschaften zu entscheiden.“
Zum Hintergrund: Das Deutsche Museum Bonn gehört zu den erfolgreichsten Bildungseinrichtungen der Region: Es zieht mit jährlich ca. 3 Sonderausstellungen, 50 Veranstaltungen und 1000 museumspädagogischen Aktionen wie Schülerlabor, Experimentiertische, Themen-Rallyes – mehr als 80.000 Besucher pro Jahr – an. Der Rat der Stadt Bonn hatte am 30.03.2017 beschlossen, das Deutsche Museum Bonn ab 2019 mit bis zu 400.000 € jährlich mittelfristig zu fördern.