Offener Brief: Ausnahmeregelungen der Samstagstaktung bei Bussen und Bahnen

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Sridharan,
sehr geehrte Frau Wenmakers,

wir begrüßen es sehr, dass die Stadtwerke Bonn frühzeitig Maßnahmen ergriffen haben, um trotz des sich ausbreitenden Corona-Virus mittelfristig ein verlässliches Angebot des Bus- und Bahnverkehrs machen zu können. Zu diesen Maßnahmen zählt auch die Einführung der Samstagstaktung bei Bussen und Bahnen.

Viele Menschen, die im medizinischen Bereich arbeiten, nutzen öffentliche Verkehrsmittel, um zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen. Die Ausdünnung der Taktung von Bussen und Bahnen führte bereits heute dazu, dass Busse, die den Venusberg und damit die dortigen Kliniken anfahren, zu Stoßzeiten überfüllt waren. Entsprechende Mindestabstände zwischen den Fahrgästen, die vom Robert-Koch-Institut angemahnt werden, konnten nicht eingehalten werden. Das Risiko, sich unter diesen Umständen in den Fahrzeugen des ÖPNV anzustecken, ist daher als erhöht anzusehen. Dies ist in Hinblick darauf, dass hier insbesondere Ärztinnen und Ärzte sowie das Pflegepersonal betroffen sind, als äußerst bedenklich einzustufen.

Ärztinnen und Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger ebenso wie die vielen weiteren Beschäftigten in den Krankenhäusern leisten vor Ort Tag für Tag existentielle Arbeit zum Wohle aller – insbesondere in Zeiten des Corona-Virus. Durch ihre Arbeit sorgen sie dafür, dass Corona-Patienten behandelt und wieder gesund werden können. Gerade in dieser Ausnahmesituation müssen Maßnahmen ergriffen werden, um das medizinische Personal besonders zu schützen, damit der Kampf gegen das Virus erfolgreich geführt werden kann.

Wir appellieren daher an Sie, dass Busse und Bahnen, die Krankenhäuser anfahren, in Stoßzeiten verstärkt werden, um Überfüllungen zu vermeiden. Möglicherweise können die Fahrpläne auch in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Krankenhäusern an die Schichtdienste angepasst werden.

Darüber hinaus möchten wir Sie bitten, zu prüfen, ob auch Strecken weiterhin besonders stark frequentiert und deshalb verstärkt werden müssen.

Wichtig wäre auch, dass die Türen von Bussen und Bahnen automatisch öffnen, damit die Fahrgäste nicht mehr den Türöffner benutzen müssen. Dies wäre eine schnelle und leicht umzusetzende Maßnahme, die von der DB und der KVB bereits umgesetzt wird.

Wir möchten Sie bitten, unsere Vorschläge möglichst umgehend zu realisieren. Wir sehen es als unsere Pflicht an, dazu beizutragen, eine schnelle Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern.

Mit freundlichen Grüßen

Angelika Esch
Fraktionsvorsitzende und Vorsitzende im Ausschuss für Soziales, Migration, Gesundheit und Wohnen

Gabi Mayer
Stellv. Fraktionsvorsitzende und Verkehrspolitische Sprecherin

Gabriele Klingmüller
Bürgermeisterin und Stadtverordnete für Ippendorf/Venusberg