Ein Plan für den Sport und einer für die Bäder

Der Zustand unserer Sportstätten und die Zukunft unserer Schwimmbäder waren in den letzten Jahren die bestimmenden Themen im Sportausschuss.

Das Kunstrasenprogramm mit dem Bau und der Sanierung der Fußballplätze in der Reihenfolge der zuvor beschlossenen Prioritätenliste, konnte erfolgreich abgeschlossen werden. Wir haben für viele Plätze erreicht, dass zusätzlich ein Kleinspielfeld gebaut wurde und eine strukturierte Planung für die dringend notwendige Sanierung der Sanitäranlagen und Mannschafts- bzw. Trainerunterkünfte erfolgt.

Gabi Mayer Bild: ©s.h.schroeder

Ende 2019 wurde dann der Sportentwicklungsplan beschlossen. Der auf unsere Initiative hin beauftragte und von einem externen Büro unter Prof. Kähler erstellte Plan ist die erste umfassende Bestandsaufnahme der Sportanlagen in Bonn. In einer Befragung von Bürger*innen, Vereinen, Schulen und Institutionen wurden außerdem Bedarfe erhoben, eine Prioritätenliste erstellt und klare Vorgaben für die Entwicklung des Sportes in Bonn einschließlich des Finanzbedarfs gemacht. Ziel ist es, zukünftig jährlich 10 Mio. Euro für die Sanierung und den Neubau von Sportstätten zur Verfügung zu stellen.

Die ersten Konsequenzen folgen bereits: Bau einer neuen Schulturnhalle in Schwarzrheindorf und Prüfung des Baus einer Dreifachturnhalle in Beuel, vor allem für den Handball.

Die Sportentwicklungsplanung hat auch gezeigt, dass der nicht organisierten Freizeitsport eine immer höhere Bedeutung bekommt; unsere Anträge zur Ausweisung von Laufrouten, Beleuchtung an Laufstrecken, Errichtung einer Finnenbahn usw. haben genau diese Bedarfe aufgegriffen. Auch der Bau des Skateparks an der ehemaligen Jugendverkehrsschule in der Beueler Rheinaue durch den Verein Subculture Bonn /Beton für Bonn hat den Freizeitsport erheblich vorangebracht. Wir haben dieses Vorhaben von Beginn an unterstützt.

Im April 2019 hatten wir beantragt, dass der Sportpark Nord endlich barrierefrei ausgebaut werden soll. Dies auch unter dem Aspekt, dass die NRW Special Olympics dort ausgetragen werden sollen. Die Anlagen wie die Laufbahn werden an die Bedürfnisse von Sportlerinnen und Sportlern mit Behinderung angepasst. Das Stadion wird ebenfalls ertüchtigt und der Rasen erneuert. Hierfür werden Fördergelder beantragt. Wir freuen uns, dass der erste Schritt in Richtung inklusive Sportstadt Bonn jetzt angegangen wird!

Das Stadion der Bonn Capitals in der Rheinaue wurde ausgebaut, was wir von Anfang an unterstützt haben. So konnte die Baseball-Europameisterschaft 2019 in einem würdigen Rahmen ausgerichtet werden. Es war ein tolles Event für Bonn!
Auch die Footballer von den Bonn Gamecocks bekommen eine neue Heimat: in der letzten Ratssitzung wurde per Dringlichkeit die Umwandlung eines Spielfeldes mit Kunstrasen am Brüser Berg für die Footballer beschlossen.

Die Bäderfrage wurde in der vergangenen Legislaturperiode intensiv in der Bonner Bevölkerung diskutiert. Die SPD-Fraktion hat immer den Standpunkt vertreten, dass jeder Stadtbezirk ein Hallenbad braucht und kein Freibad geschlossen werden darf. Die Zentralisierung der Bäderlandschaft ist unsozial, zerstört Strukturen und durch die Fahrtwege ist es auch nicht nachhaltig. CDU, Grüne und FDP sahen das anders und wollten ein Zentralbad am Heizkraftwerk bauen. Im Gegenzug sollte das Frankenbad geschlossen werden und das Kurfürstenbad erst gar nicht mehr öffnen.  Mittels Bürgerentscheid konnte dieser Irrweg erfolgreich gestoppt werden. Nach der Durchführung einer Bürgerwerkstatt zeigte sich, dass Dezentralität für die Bonnerinnen und Bonner ein zentrales Kriterium für die Entwicklung der Bäderlandschaft ist.

Mit der Rahmenplanung Bäder ist nun endlich ein ganzheitliches Konzept zur Zukunft und Entwicklung der Bonner Bäderlandschaft vorgelegt worden: Sanierung des Hardtbergbades, Prüfung eines Kombibades am Ennert, Neubau an Stelle des Kurfürstenbades. Wir haben durch unseren Antrag dann dafür gesorgt, dass das Frankenbad erhalten und saniert wird. Schwimmen in jedem Stadtbezirk, kurze Wege für die Schülerinnen und Schüler, Familien und Ältere – das ist der Weg, den wir immer unterstützt haben.

Wir haben uns dafür eingesetzt, dass die Freibäder in diesem Sommer trotz Corona öffnen konnten und sind sehr froh, dass die Sportverwaltung dies durch ein gutes Hygienekonzept möglich gemacht hat. Da viele Menschen dieses Jahr auf Urlaub verzichtet haben, war die Erholung und Erfrischung vor der Haustür besonders wichtig.

Die Schaffung von bezahlbaren Wohnungen durch eine Randbebauung auf der versiegelten Fläche der Umkleiden und Sanitärgebäude am Melbbad in Poppelsdorf hat die Diskussion in den vergangenen Wochen bestimmt. Der Erhalt des Melbbades ist gesichert, wenn auch durch das Unwetter im August ein erheblicher Schaden vor allem an der Technik des Bades entstanden ist. Wir sind der Meinung, dass sich Schwimmen und bezahlbares Wohnen miteinander vereinbaren lässt und dies einer von vielen Standorten ist, um das drängende Wohnungsproblem in unserer Stadt anzugehen. Nun haben wir einen Bürgerentscheid auf den Weg gebracht, damit die Bürgerinnen und Bürger entscheiden können, ob die neu zu bauenden Sanitäranlagen mit Wohnungen aufgestockt werden oder nicht.

Das Kinderbecken im Römerbad, um das wir viele Jahre gekämpft haben, wurde endlich eingeweiht und in Betrieb genommen.
Eine deutliche Verbesserung des Bädertarifs, insbesondere für junge Leute, ist als Erfolg der SPD-Fraktion zu verbuchen. Hier wurde die Gruppe der Berechtigten deutlich ausgeweitet.

Die Saisonkarte der Fördervereine konnte im Einvernehmen mit den Fördervereinen in den Bädertarif aufgenommen werden. So haben wir erreicht, dass die Fördervereine jetzt auf Dauer für ihre Unterstützer*innen eine besondere Saisonkarte herausgeben dürfen.

Wir pflegen enge Kontakte zu Vereinen, Schulpflegschaften und anderen Nutzer*innengruppen der Sportanlagen und haben uns so im Laufe der Jahre auch den Ruf erarbeitet, uns um Anliegen der Sportler*innen zu kümmern und häufig helfen zu können.

In Zukunft wird es darum gehen,
– die Sanierung der Bäderlandschaft auf den Weg zu bringen,
– die Haushaltsmittel für die Bäder und die Sporthallensanierung bereitzustellen,
– die Hallensanierungen zu beginnen,
– die Special Olympics, die in 2021 in Bonn ausgerichtet werden, angemessen vorzubereiten und wie bisher
– die Vereine und die Menschen in Bonn in ihrem Bedürfnis Sport zu machen, zu unterstützen.