Im sogenannten „Margarineviertel“ in Friesdorf, einer 50er-Jahre Siedlung zwischen Rüdesheimer und Eltviller Straße, möchte die Wohnbau GmbH 53 neue Wohnungen erstellen. Dazu soll die bisherige Zeilenbebauung um Kopfbauten ergänzt werden. Die Verwaltung hat einen Bauvorbescheid erteilt, nachdem der Bauherr eine deutliche Reduzierung der geplanten Bebauung akzeptiert

hatte.
Unter den Be- und Anwohner*innen stößt das Projekt auf massiven Widerstand. Die Bürger*innen sind erst sehr spät und nach Erlass des Vorbescheids über das Bauvorhaben informiert worden. Den Beschluss der Bezirksvertretung, eine Bürgerbeteiligung durchzuführen, hat die Wohnbau im Sommer unter Verweis auf die Corona-Lage nur schriftlich durchgeführt und den Bürger*innen eine Frist von gerade einmal sieben Tagen eingeräumt, ihre Einwendungen zu formulieren. Wir finden eine so kurze Frist bei einem Bauvorhaben, über das seit mindestens drei Jahren hinter verschlossenen Türen diskutiert wurde, völlig unangemessen.
Angesichts der sehr begrenzten Handlungsmöglichkeiten, die nach dem Erlass des Bauvorbescheids jetzt nur noch bestehen, haben wir einen Änderungsantrag zu verschiedenen Bürgeranträgen formuliert, um zumindest die noch die bestehenden Spielräume auszuschöpfen. Dieser ist nun von der Bezirksvertretung beschlossen worden. Dadurch wird die Verwaltung verpflichtet, eine Informations- und Diskussionsveranstaltung durchzuführen, die Anregungen der Bürger*innen im Baugenehmigungsverfahren zu prüfen, für eine hinreichende Überdeckung der geplanten Tiefgarage zu sorgen, um eine nachhaltige Bepflanzung zu ermöglichen, eine Regenwasser-Versickerung vor Ort (Rigolen) und die Einrichtung einer Quartiersgarage zu prüfen, die die angespannte Parksituation entschärfen soll.