Stadthalle wird teilweise wieder geöffnet

Gegen den Willen der Verwaltung hat die Bad Godesberger Bezirksvertretung beschlossen, die benutzbaren Teile der Stadthalle unverzüglich wieder zu öffnen. Im vergangenen Mai war die Stadthalle gesperrt worden, nachdem sich herausgestellt hatte, dass in den 90er-Jahre beim Einbau von Motoren zum Absenken der Kronleuchter im Großen Saal die Spannbetonträger der Decke angebohrt und dadurch irreparabel beschädigt worden waren. Der damalige Oberbürgermeister Sridharan wollte daraufhin das denkmalgeschützte Gebäude komplett abreißen und durch einen Neubau ersetzen lassen. Mittlerweile hat sich gezeigt, dass keine akute Einsturzgefahr für den Großen Saal besteht.
Die SPD hat in einer Serie von Anträgen seit Juli darauf hingewirkt, dass die übrigen Teile der Stadthalle wieder geöffnet werden. Das ist jetzt endlich geglückt. Die Bezirksvertretung beschloss gegen die Stimmen von CDU und FDP, die Stadthalle unverzüglich wieder zu öffnen. Damit stehen der Stadtgesellschaft und den Vereinen in Bad Godesberg wieder die großen, gut belüftbaren Räume der Stadthalle zur Verfügung, wenn das gesellschaftliche Leben nach den Beschränkungen der Corona-Pandemie wieder starten kann.
Deutliche Worte musste sich Bezirksbürgermeister Christoph Jansen (CDU) in diesem Kontext anhören. Er hatte dafür gesorgt, dass unser Antrag, im Herbst letzten Jahres ausgeschriebene Fördermittel des Landes für die Sanierung von Baudenkmälern einzuwerben, erst nach Ablauf der Antragsfrist in den politischen Gremien behandelt wurde. Die Verwaltung hatte sich außer Stande gesehen, innerhalb der zweimonatigen Antragsfrist den Antrag vorzubereiten. Anstatt jedoch die Verwaltung über die Gremien zur Eile zu bewegen, hat die CDU dieses Verhalten gedeckt. Dadurch dürften der Stadt Fördermittel in Millionenhöhe entgangen sein – ein weiteres Beispiel für die Ungeschicklichkeit der CDU bei der Sanierung denkmalgeschützter Gebäude in der Stadt.