Die Verschärfung des Bonner Baulandmodells ist durch einen Änderungsantrag der Koalition beschlossen worden. Außerdem wurde die Verwaltung beauftragt eine entsprechende rechtssichere Vorlage zu erstellen. Noch bleibt offen, wegen der Notwendigkeit der weiteren rechtlichen Prüfung, wie in Zukunft mit den Verpflichtungen zur Beteiligung an der Schaffung notwendiger Infrastruktur umgegangen werden soll. Dies sind zum Beispiel die Schaffung einer Kindertagesstätte und eine entsprechende Kostenbeteiligung. Zentral für uns bleibt: Das Modell soll preiswerten Wohnungsbau für breite Bevölkerungsschichten fördern und nicht in erster Linie das Stadtsäckel entlasten.

Die Schaffung von Milieuschutzsatzungen sind auch auf den Weg gebracht worden. In der Nordstadt, (Alt-)Endenich und Kessenich sind neben der allgemeinen Wohnungs- und Mietpreissteigerung in besonderer Weise Veränderungen durch Abrisse, Umbauten, „Sanierungen“ und Veränderungen des Wohnungskomforts speziell in älterem Wohnbestand festzustellen, wodurch die zumindest in Teilen noch vorhandene weniger wohlhabende Bevölkerung verdrängt wird. Würde sich dieser Prozess ungehindert fortsetzen, könnten diese Teile der Wohnbevölkerung zukünftig nicht mehr bzw. nahezu nicht mehr in diesen Vierteln leben. Eine weitere Gentrifizierung in den Vierteln soll damit vermieden werden.
Zum Rahmenplan Bundesviertel wurde ebenfalls ein Änderungsantrag der Koalition beschlossen. Ziel des Änderungsantrages ist, dass der Anteil des Wohnens im Bundesviertel auf 75 % angehoben wird, wovon 50 % geförderter Wohnungsbau sein soll. Die Zahl der durch die Planung rechnerisch möglichen neuen Einwohner*innen des Rahmenplan-Gebietes (derzeit 10.300) soll mindestens der Anzahl rechnerisch möglichen neuen Arbeitsplätze (derzeit 11.400) entsprechen. Die rechtliche Umsetzung wird nun von der Verwaltung geprüft. Die Einschätzung der Verwaltung in Kooperation mit dem Planungsbüro dauert noch etwas und wird vermutlich in der Juni-Sitzung des Planungsausschusses geklärt sein.
Beim Gelände der alten Stadtgärtnerei werden ebenfalls neue Wege beschritten. Folgende Maßgaben wurden u. a. beschlossen: Auf dem Gelände der alten Stadtgärtnerei wird der großteils flächig versiegelte nördliche Bereich neu beplant. Auf diesem Teil der alten Stadtgärtnerei soll ein Gebäude für die Biostation einschließlich eines Bildungs- und Informationszentrums gebaut werden. Angestrebt ist ein Nachhaltigkeitsvorzeigeprojekt der UN-Stadt Bonn. Auf den bereits heute versiegelten Flächen des Geländes der alten Stadtgärtnerei kann Wohnbebauung ermöglicht werden. Die Wohnbebauung und Gestaltung des Plangeländes berücksichtigt die Umweltaspekte im besonderen Maß. Eine Erschließung findet lediglich über die Straße Auf dem Dransdorfer Berg statt. Damit wird auf dem Gelände eine Verknüpfung von Wohn-, Lern- und Naturraum möglich. Die Verwaltung wird beauftragt, ein Gutachten hinsichtlich des Vorkommens planungsrelevanter Arten im betreffenden Gebiet in Auftrag zu geben.