Offener Brief: Erhalt der Nofallpraxis in Bonn-Beuel

Die Notfallpraxis in Beuel soll im Herbst geschlossen werden. Um das zu verhindern, haben sich unsere Fraktionsvorsitzende Angelika Esch und der Vorsitzende des Ausschusses für Soziales, Migration und Gesundheit, Peter Kox, in einem offenen Brief  an den Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein gewandt:

Sehr geehrter Herr Dr. Bergmann,

die Beueler Notfallpraxis im St. Josef Krankenhaus soll im Oktober 2021 geschlossen werden. Dadurch werden seit Jahren bewährte Strukturen zerschlagen. Als Alternative soll eine zentrale Notfallversorgung am St. Petrus Krankenhaus in der Bonner Südstadt eingerichtet werden. Am St. Petrus Krankenhaus war bisher keine Notfallpraxis. Die verkehrliche Anbindung der rechtsrheinischen Orte ist nicht optimal. Die erforderlichen Parkplätze sind nicht vorhanden.

Diese Entscheidung ist gefällt worden, ohne sich vorher die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger in Beuel anzuhören. Sie wurde auch ohne vorherige Anhörung der Beueler Ärzteschaft getroffen. Der Erhalt der Notdienstpraxis hat den Vorteil, dass die Bürgerinnen und Bürger kürzere Wartezeiten bei akuten Erkrankungen und kürzere Wege zur Notdienstpraxis haben. Außerdem werden die Notaufnahmen der Krankenhäuser entlastet. Eine schnell erreichbare Notfallversorgung im Stadtbezirk ist für alle und im Besonderen für ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen wichtig. Nur so ist gesichert, dass Patientinnen und Patienten in angemessener Zeit und Wohnortnähe fachärztliche Hilfe, gerade in der Nacht und an Wochenenden, erhalten.

Die Ängste der Menschen, die jetzt ein Versorgungsangebot verlieren, müssen gerade im Hinblick auf die noch nicht überstandene Corona-Pandemie ernst genommen werden. Wir bitten Sie, Ihre Entscheidung zum Wohl der ortsnahen Gesundheitsversorgung der Bevölkerung zu revidieren.

Mit freundlichen Grüßen

Angelika Esch und Peter Kox