Der Beirat zum ehrenamtlichen Bevölkerungs- und Katastrophenschutz trat gestern Abend in einer Sondersitzung zusammen, die der Vorsitzende Dr. Nico Janicke anlässlich der Naturkatastrophen dieses Sommers einberufen hatte. Die Jahrhundertflut in der Region im Juli hat uns alle erschüttert. Die Bilder werden wir alle wohl nicht mehr vergessen. Kleine Flüsse und Bäche haben sich in Ströme verwandelt, die alles, was den Wassermassen im Weg stand, mitgerissen haben. Das Ausmaß der Zerstörung ist immens. Bonn ist im Gegensatz zu unseren Nachbarstädten und -kommunen insgesamt dabei, relativ glimpflich davongekommen. Die Bonner Feuerwehr und Organisationen des ehrenamtlichen Bevölkerungsschutzes waren mit großen Engagement in der Region im Einsatz. Schon in der Nacht des 14./15. Juli sind viele in die betroffenen Gebiete gefahren, um Menschenleben – auch in gefährlichen Situationen – zu retten. Und das, obwohl Bonner Einsatzkräfte selbst von der Flutkatastrophe betroffen waren und Angehörige und Freunde, oder ihr Hab und Gut verloren haben.

Solidarisch zeigte sich die Bonner Feuerwehr auch in Hinblick auf die extremen Waldbrände in Griechenland. Gemeinsam mit einem Verband der Feuerwehren und Hilfsorganisationen zusammen mit Kolleg*innen aus Leverkusen und dem Rhein-Sieg-Kreis machten sie sich im August im Rahmen der internationalen Katastrophenhilfe auf den Weg gen Süden. Viele wurden zum ersten Mal mit Bränden in diesem Ausmaß konfrontiert. Auch hier danken wir für den großartigen Einsatz.
In der gestrigen Beiratssitzung haben wir mit der Aufarbeitung der beiden Ereignisse begonnen. Waren und sind wir auf solche Katastrophen vorbereitet? Was haben wir gelernt? Wo müssen wir kurzfristig oder langfristig in Bonn am Katastrophenschutz arbeiten? Wir möchten, dass sich Bonn insbesondere auf Starkregenereignisse besser vorbereitet. Daher haben wir gemeinsam mit unseren Koalitionspartner*innen einen entsprechenden Antrag gestellt. Es müssen schnell entsprechende Klimaanpassungsmaßnahmen vorgenommen werden und die Verwaltung soll insbesondere darstellen, wie der Schutz der Bonner Bevölkerung und Infrastruktur, insbesondere im Umfeld kleinerer Wasserläufe um die Bonner Hochlagen (zum Beispiel Venusberg und Ennert), bei Starkregenereignissen unverzüglich und auch langfristig verbessert werden können. Für uns ist klar, dass sich Bonn zukünftig noch besser aufstellen und auf derartige Katastrophen einstellen muss.