Ausschuss für Europa, Internationales, Wissenschaft, Wirtschaft und Arbeit: Vorstellung des Jahreswirtschaftsberichtes

Bonn wächst. Die Stadt verzeichnet eine positive Geburtenquote bei geringerem Zuzug. Aus dem Jahreswirtschaftsbericht für das Jahr 2020 geht zudem hervor, dass die Zahl der Beschäftigten um 0,3 % gesunken ist. Die gute Nachricht: Dies lässt sich durch den coronabedingten Stillstand erklären und hängt nicht direkt mit der Leistungsfähigkeit der Bonner Wirtschaft zusammen. Besonders stark ist Bonn im Dienstleistungssektor. Während die Beschäftigtenzahlen dort nahezu unverändert sind, ist der Beschäftigtenrückgang im produzierenden Gewerbe um 4,0 % bemerkenswert. Nur noch 7,3 % der in Bonn beschäftigten Personen sind im produzierenden Gewerbe tätig. Der Wandel des Arbeitsmarktes hin zu den sogenannten Dienstleistungen höherer Art vollzieht sich in unserer Stadt damit schneller und umfassender als im Landesschnitt. Das kann man zwar als wirtschaftlich erfolgreichen Standort feiern, birgt jedoch auch die Gefahr, dass immer mehr Bonner*innen in ihren Berufen wohnortnah keinen Job mehr finden. Deshalb und aufgrund der wachsenden Einwohnendenzahl ist es wichtig, mehr Wohnraum in unserer Stadt zu schaffen.

Alois Saß Bild: ©s.h.schroeder

Der Bonner Wochenmarkt wird seit 12 Jahren durch die Marktgilde organisiert und betrieben. Turnusgemäß wird die Betreiberschaft wieder neu vergeben. Die Stadt bereitet dafür ein Interessensbekundungsverfahren vor. Im Zuge der Neuvergabe soll das Angebot regionaler Produkte ausgeweitet, und die Umweltverträglichkeit, Nachhaltigkeit und Aufenthaltsqualität berücksichtigt werden. Hierzu wird zeitnah eine interfraktionelle Arbeitsgruppe einberufen.

Der Breitbandausbau geht voran. Im Jahr 2017 erhielt die Stadt Bonn Fördermittel zur Anbindung von Gebieten unter 30 Mbit/s in Höhe von 2,5 Mio EUR. Damit konnten 50 Bonner Schulen sowie Gewerbe- und Wohngebiete in Randlagen, zumeist Richtung Bornheim/Alfter, an das Breitbandnetz angeschlossen werden. Nun wird der Breitbandausbau in denjenigen Bereichen gefördert, die eine Übertragungsrate von über 30 Mbit/s haben. Im Bonner Norden und im Gewerbegebiet Pützchen wird die Telekom den Ausbau mit Eigenmitteln vorantreiben. Im Mobilfunk wird die Erweiterung der 3G, 4G und 5G sowie Small Cells-Technologien Funkverbindungen angestrebt.

Die Landesförderung für das Kompetenzzentrum Frau und Beruf, das gemeinsam von der Stadt Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis sehr erfolgreich betrieben wird, wird gestrichen. Auf Initiative der SPD-Fraktion im Kreistag des Rhein-Sieg-Kreises soll das Angebot im bisherigem Umfang fortgesetzt werden. Es wird nun geprüft, wie dies umgesetzt werden kann.